Die Wirtschaftsentwicklung in der Ukraine: Krise in orange?

Von Heiko Pleines

Zusammenfassung
Die Ukraine erlebte von 2000 bis 2004, also genau in der zweiten Amtszeit von Präsident Leonid Kutsch- ma, einen dynamischen Wirtschaftsboom, in dessen Verlauf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um fast 50% wuchs. Nach dem Machtgewinn der Opposition unter Viktor Juschtschenko und Julia Timoschenko in Folge der Orangen Revolution geriet die Wirtschaft hingegen ins Stocken. Das Wachstum ging von 12% im Jahre 2004 auf nur noch 3% im letzten Jahr zurück. Prognosen für die kommenden Jahre erwarten keine Verbesserung. Der Rückgang des Wirtschaftswachstums ist einerseits eine normale Abkühlung nach einem extremen Boomjahr. Zum anderen haben aber sowohl die Wirtschaftspolitik als auch die Wirtschaftskonflikte mit Russland zu einer Verschlechterung der Lage beigetragen. In beiden Bereichen stimmen auch die Zukunftsaussichten eher pessimistisch. Die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Aufholjagd gegenüber den neuen EU- Mitgliedsländern ist damit wieder in weitere Ferne gerückt.

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Analyse

Die ukrainisch-russischen Gasbeziehungen nach dem Konflikt von 2009

Von Katerina Bosko [Malygina]
Der Gas-Krieg vom Januar 2009 endete mit der Unterzeichnung eines Liefer- und eines Transitvertrags zwischen der Ukraine und Russland für die Jahre 2009 bis 2019. Deren Langfristigkeit erwies sich jedoch als trügerisch. Die Asymmetrie der Verträge sowie die für die ukrainische Wirtschaft belastenden hohen Gaspreise führten zu einer Überprüfung und Ergänzung der Gasverträge im November 2009 und zur Ratifizierung eines neuen Vertrages im April 2010.
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Analyse

Die russische Stahlindustrie und die Ukraine

Von Stephen Fortescue
Nach dem Ende der Sowjetunion arbeiteten die russische und die ukrainische Stahlindustrie weitgehend unabhängig voneinander. In beiden Ländern wurde die Stahlindustrie privatisiert und die neuen Unternehmer strebten nach vertikaler Integration. Mitte der 2000er Jahre begannen die russischen Stahlproduzenten sich dabei auch für ausländische Unternehmen zu interessieren und sahen sich alsbald mit dem Vorwurf eines politisch motivierten Vorgehens konfrontiert. Insbesondere hinter dem Engagement von Evraz in der Ukraine wurden geostrategische Interessen des Kreml vermutet. Diese Vorwürfe sollen im Folgenden anhand der Firmenpolitik von Evraz diskutiert werden.
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