Rolle vorwärts oder rückwärts? – Hochschulreform in der Ukraine

Von Matthias Guttke, Florian Küchler, Oksana Schwajka

Zusammenfassung
In Hinblick auf eine Reform des verkrusteten, unterfinanzierten und ineffektiven ukrainischen Hochschulsystems besteht besonders großer Handlungsbedarf. Strittig ist aber, wie der Umbau des ukrainischen Hochschulwesens strukturell und inhaltlich erfolgen soll. So lässt eine Analyse aktueller Gesetzesinitiativen zur Hochschulreform deutlich werden, dass sich einige legislative Vorstöße an westeuropäischen Standards, wie Stärkung der Autonomie von Hochschulen, Gewährleistung von Forschungsfreiheit, Förderung von Wissenstransfer, andere hingegen an alten (post-)sowjetischen Traditionen, wie Zentralisierung, ausgeprägte Hierarchien, Konzentration auf das bloße Unterrichten, orientieren. Exemplarisch für diese Differenz stehen der Entwurf von Bildungsminister Tabatschnyk und der von seinem Parteikollegen Myroschnytschenko. Wer sich letztlich durchsetzen wird oder welch ein Kompromiss gefunden wird, bleibt abzuwarten.

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Analyse

Die Rolle der Kiewer Mohyla-Akademie im aktuellen politischen Prozess

Von Andreas Umland
In der allgemeinen Diskussion um die Reform des ukrainischen Hochschulwesens und den zuständigen Bildungsminister Dmytro Tabatschnyk spielt die Kiewer Mohyla-Akademie eine besondere Rolle. Die Vertreter der Akademie melden sich in der gegenwärtigen Auseinandersetzung um die politische Ausrichtung der Ukraine vergleichsweise laut zu Wort. Das Verhältnis zwischen der auf nationale Wiedergeburt orientierten Akademie und dem russophilen Bildungsminister, dessen Rücktritt von großen Teilen der ukrainischen intellektuellen Elite gefordert wird, ist ein besonders schwieriges. Der folgende Artikel untersucht diese und weitere Konfliktlinien.
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Analyse

Die Reform der Hochschulgesetzgebung in der Ukraine: Stand der Diskussion und Hauptthemen

Von Inna Sovsun
Im März 2008 verkündete der Minister Iwan Wakartschuk, dass das neue Hochschulgesetz bis zum 1. Juni entwickelt und dem Parlament vorgelegt werden müsse. Fünf Jahre später ist es noch immer nicht verabschiedet, es lieferte jedoch Anlass für bislang einzigartige Diskussionen, an denen sich Parlamentarier, Regierungsmitglieder, Politikexperten, studentische Gruppen und in geringerem Ausmaß auch Universitätspräsidenten beteiligt haben. Während dieser fünf Jahre andauernden Diskussionen wurden zahlreich
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