Analyse Von Assel Bitabarova
Die Unabhängigkeit der fünf zentralasiatischen Staaten infolge des plötzlichen Zusammenbruchs der Sowjetunion im Jahr 1991 hat man in China genauso wenig vorhergesehen wie in der übrigen Welt. Zu jener Zeit hatten die politischen Verantwortlichen in Beijing weder eine klare Vorstellung von ihren neuen Nachbarn noch waren sie darauf vorbereitet, in dieser neuen politischen Situation begründete Entscheidungen zu treffen. Heute, ein Vierteljahrhundert später, ist China zu einem der wichtigsten Partner der zentralasiatischen Staaten geworden. Auf der außenpolitischen Agenda Chinas hat die Region an Profil gewonnen. Dies verdeutlicht auch die Tatsache, dass Staats- und Parteichef Xi Jinping im September 2013 Astana als Schauplatz für die Verkündung der Initiative »Silk Road Economic Belt« (Teil der Strategie »One Belt One Road«) gewählt hat, die seither zum Eckpfeiler seiner neuen Außenpolitik geworden ist. (…)
Zum Artikel Analyse Von Philipp Reichmuth
Die Arbeit von internationalen Organisationen und europäischer Politik und Wirtschaft in Zentralasien erweist sich in der Praxis häufig als komplex und diffizil. Neben der politischen Vielschichtigkeit der Region liegt ein Teil der Schwierigkeit darin, gute Spezialisten und belastbare Analysen zu politischen oder sozialen Fragestellungen in Zentralasien zu finden. Dies hat wiederum seinen Grund in der fehlenden Vertrautheit vieler Spezialisten mit der Region, in der Zersplitterung der Zentralasienforschung auf Wissenschaftsdisziplinen und Forschungsstandorte, aber auch in methodischen Grenzen wissenschaftlicher Disziplinen. Andererseits kann jede Entscheidung und jedes Handeln in Politik, Wirtschaft und internationaler Zusammenarbeit nur so gut sein wie die Informationen, auf denen sie beruhen. Diesen Herausforderungen kann nur mit einer noch stärkeren interdisziplinären und offenen Vernetzung zwischen Politik, Wissenschaft und Forschung begegnet werden. (…)
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