Analyse Von Birgit Brauer
Als in diesem Jahr der OSZE vorstehendes Land sollten für Kasachstan ganz besondere Anforderungen auch in Hinblick auf seine Pressefreiheit gelten. Die internationalen Rankings kommen allerdings zu einem äußert kritischen Urteil. Die Realität scheint komplizierter. Aus ihrer langjährigen Erfahrung als Journalistin in Almaty gibt die Autorin einen Überblick über die kasachstanische Medienlandschaft und die Arbeitsbedingungen von Journalisten und kann westlichen Lesern damit helfen, Nachrichten in der dortigen Presse besser einzuordnen.
Zum Artikel Analyse Von Anja Franke-Schwenk
Herrschaft ist in den zentralasiatischen Republiken traditionell und bis heute männlich dominiert, die ehemalige kirgisische Präsidentin Rosa Otunbajewa bestätigt als Ausnahme die Regel in der langen Reihe der Präsidenten, Premierminister und anderer Führungspersonen. Umso auffälliger ist Präsenz und Stellung der Töchter der Präsidenten Kasachstans, Usbekistans und in abgeschwächter Weise Tadschikistans. Der biologische Zufall, Nursultan Nasarbajew und Islam Karimow haben keine Söhne, hat die Töchter in eine außergewöhnliche politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage gebracht, die aber, wie die Autorin zeigt, nicht ohne Tücken ist. Auch wenn sie zu den reichsten Frauen der Welt gehören, müssen Präsidententöchter sich in ihren politischen Aktivitäten stets absolut loyal zu ihrem Vater verhalten, wollen sie ihre Position behalten.
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