Analyse Von Anja Franke-Schwenk
Herrschaft ist in den zentralasiatischen Republiken traditionell und bis heute männlich dominiert, die ehemalige kirgisische Präsidentin Rosa Otunbajewa bestätigt als Ausnahme die Regel in der langen Reihe der Präsidenten, Premierminister und anderer Führungspersonen. Umso auffälliger ist Präsenz und Stellung der Töchter der Präsidenten Kasachstans, Usbekistans und in abgeschwächter Weise Tadschikistans. Der biologische Zufall, Nursultan Nasarbajew und Islam Karimow haben keine Söhne, hat die Töchter in eine außergewöhnliche politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage gebracht, die aber, wie die Autorin zeigt, nicht ohne Tücken ist. Auch wenn sie zu den reichsten Frauen der Welt gehören, müssen Präsidententöchter sich in ihren politischen Aktivitäten stets absolut loyal zu ihrem Vater verhalten, wollen sie ihre Position behalten.
Zum Artikel Analyse Von Evi-Kornelia Gruber, Esther Werling, Meike Kolfenbach
In Kirgistan ist die Müttersterblichkeit trotz internationaler Unterstützung nach wie vor hoch und das Land ist weit von der Erreichung des MDG 5 entfernt. Dabei sind die Bedingungen für Müttergesundheit auch in Bischkek bekannt, sie umfassen z. B. Aufklärung und Zugang zu modernen Verhütungsmitteln genauso wie kompetente medizinische Geburtsvorbereitung, -betreuung und -nachsorge. Orientiert am Musterbeispiel Estland sehen die Autorinnen insbesondere in der besseren Ausbildung von Hebammen und einer starken Interessenvertretung einen wichtigen Ansatz, um auch in Kirgistan das Geburtsrisiko zu senken. (…)
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