Bildungsmigration und Wissenstransfer. Der Erwerb professioneller Kompetenzen durch usbekische Studierende in Deutschland und Japan

Von Bakhrom Radjabov (Tsukuba)

Zusammenfassung
Der Autor dieses Beitrags rückt eine bislang wenig untersuchte Form des Transfers sozialer Kompetenzen, so genannte social remittances, am Beispiel einer bisher ebenfalls kaum beachteten Gruppe von Migranten, usbekischer Studierender im Ausland, in den Fokus. Am Beispiel eines kleinen Samples von Studierenden aus Taschkent, die sich während ihres Studiums in Deutschland (Kassel) und Japan (Tsukuba) aufgehalten haben, wird gezeigt, dass die neuen wissenschaftlichen und kulturellen Kontakte als soziales Kapital Wirkung in ihrem Herkunftsland entfalten. Im Fall der in Japan Studierenden zeigen sie sich im untersuchten Fall in den neu erworbenen Fähigkeiten wissenschaftlichen Schreibens an sich und im Know-how für die Formulierung von Forschungsanträgen und damit der Möglichkeit zur Teilnahme am globalen Wissenschaftsbetrieb, die sie nach ihrer Rückkehr weitervermitteln. Die in Deutschland Studierenden erlernten innovative landwirtschaftliche Methoden und geschäftliche Fähigkeiten, die sie in ihrer Heimat in Usbekistan zur Anwendung bringen konnten. Die Gruppe der Befragten ist allerdings viel zu klein für Verallgemeinerungen. Der Artikel versteht sich daher eher als Anregung für eine vertiefte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema.

Weltweit nehmen Migranten eine Brückenfunktion zwischen unterschiedlichen Ländern und Kulturen ein. Sie befördern transnationale Kooperation sowie kulturellen und sozialen Austausch und unterstützen so auch die Entwicklungszusammenarbeit. Diese Phänomene wurden im Weltmigrationsbericht der IOM 2015 (International Organisation for Migration, Ergänzung der Übers.) hervorgehoben. Zwar umfasst der überwiegende Teil der zentralasiatischen Migranten in der Russischen Föderation und in Kasachstan zeitweise oder dauerhaft im Niedriglohnsektor Beschäftigte, doch scheint empirisch interessant, sich auch eingehender mit dem Wissenstransfer einer ganz anderen Kategorie von Migranten, zentralasiatischer Studenten in der westlichen Welt, zu befassen. Hier soll ein erster Versuch unternommen werden, sich dem Phänomen am Beispiel Usbekistans und usbekischer Auslandsstudenten zu nähern. Allerdings gibt es keine verlässlichen Daten über die genaue Zahl usbekischer Studierender, die auf eigene Kosten oder mit einem Stipendium ein Auslandsstudium absolviert haben und nach ihrem Examen nach Usbekistan zurückkehrten.

Die Analyse konzentriert sich auf Erfahrungen von Personen mit ähnlichem Migrationskontext. Inhaltlich geht es um die Aneignung sozialen Kapitals, um neue Herangehensweisen und Kompetenzen, die diese Personen aus urbanen Kontexten an ihren Gastuniversitäten erworben haben. Dieser Ansatz wurde gewählt, da ein ähnlicher sozialer Hintergrund vor und nach der Mobilitätsphase für die Analyse der social and professional remittances zentral ist. Konkret wurden je fünf nach dem Schneeballsystem ausgewählte usbekische Studenten im japanischen Tsukuba (zwei Männer, drei Frauen) und im deutschen Kassel (drei Männer, zwei Frauen) befragt, die zwischen 2010 und 2015 von Taschkent aus ins Ausland gegangen sind und sich dort mindestens ein Jahr aufgehalten haben. Sie gehören unterschiedlichen Nationalitäten an, einige hatten ein Stipendium (DAAD bzw. MEXT-Programm des japanischen Bildungsministeriums, Kooperationsprogramm der Universität Tsukuba), andere finanzierten den Auslandsaufenthalt selbst. Natürlich sind für statistisch signifikante Aussagen breitere repräsentative Untersuchungen nötig, dieser Beitrag kann daher lediglich explorativen Charakter haben.

Die Forschung zum Thema Migration und Rücküberweisungen im Zusammenhang mit Zentralasien konzentriert sich bislang ganz überwiegend auf die Geldüberweisungen der Migranten und deren Wirkung in ihren Heimatländern. Die Bedeutung neuer Normen, Praktiken und Identitäten, die Migranten nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat »im Gepäck haben«, für Entwicklungsprozesse in Zentralasien wurde bisher nicht hinreichend analysiert.

Wissenschaftliche Kompetenzen (Japan)

In dem neuen akademischen Milieu in Japan wurden von den Studierenden neue Kompetenzen entsprechend den wissenschaftlichen Standards japanischer Universitäten verlangt. Die usbekischen Studierenden haben sich im neuen Forschungsumfeld solche neuen akademischen Fähigkeiten und Praktiken angeeignet und sie dann nach Usbekistan transferiert. Eine usbekische Studentin erinnert sich:

»In Japan habe ich gelernt, wie man Forschungsvorhaben konzipiert und wie man Stipendienanträge ausarbeitet. Später habe ich Studierende meiner Heimatuniversität in Taschkent beraten, wie man umfassende Forschungskonzepte erstellt und Anträge ausfüllt, um ein Stipendium in Japan zu bekommen. Als ich damals in Taschkent studierte, gab es niemanden, der sein Wissen an mich hätte weitergegeben können. Aber ich habe beschlossen, den jüngeren Semestern an meiner Universität zu helfen.«

(Naima, Studierende in Tsukuba)

Als die usbekischen Studierenden selber im Ausland studierten, gehörte das Erlernen neuer Methoden entsprechend wissenschaftlicher Standards und Anforderungen zu ihrem anfänglichen Studienprogramm, um sie für Forschungsaufgaben fit zu machen. Durch diese Erfahrungen sind sie nun in neuen Methoden bewandert, die ihre Wettbewerbsfähigkeit im akademischen Umfeld des Gastlandes steigern. Die Bewerbung um ein Masterstudium im Anschluss an das Einführungsstudium, das zusammen mit japanischen Studieren absolviert wurde, war für viele diese Studierenden sicherlich ein Ansporn, sich weiter zu qualifizieren (in der Konzeption von Forschungsanträgen und Zusammenfassungen, im wissenschaftlichen Schreiben und in Diskussionstechniken). Eine usbekische Studentin berichtet:

»Ich kam zu Einführungskursen nach Japan. Das bedeutete, dass ich mir innerhalb eines Jahres das nötige Handwerkszeug aneignen musste, um danach meinen Master zu machen, sonst wäre mein Stipendium nicht verlängert worden. Dieses Jahr war für mich sehr hart. Später als Ausländerin im gleichen Programm wie japanische Studierende zu studieren und mit entsprechend großen Herausforderungen konfrontiert zu sein, war dann ebenfalls nicht leicht.«

(Dilbar, Studierende in Tsukuba)

Beim Erwerb neuer akademischer Qualifikationen, hier im Sinne der Konzipierung wissenschaftlicher Austausch- und Forschungsanträge, hat Dilbar, die als einzige der Befragten in Taschkent bereits als Dozentin gearbeitet hatte, wichtige Prozesse zur Herausbildung von social and professional remittances durchlaufen. Ihr Interesse an einem Studienaufenthalt in Japan und ihre bereits im Vorfeld des Japanaufenthalts erlangten Erfahrungen als Lehrende haben dazu beigetragen, dass sie für ihr neues (v. a. wissenschaftliches) Umfeld im Gastland aufgeschlossen war. Zweitens hat der Status der usbekischen Graduierten als Universitätsdozenten es ihnen ermöglicht, nach ihrer Rückkehr als Vermittler aufzutreten. Sie hatten, mit anderen Worten, bereits im Heimatland bzw. in den Kreisen der Nichtmigrierten einen vertrauenswürdigen Status erlangt, so dass die zu Hause Gebliebenen dafür aufgeschlossen waren, die internationalen Erfahrungen der Auslandsstudierenden zu übernehmen. So war ein reibungsloser Wissenstransfer von den nach Japan migrierten zu den in Taschkent verbliebenen Studierenden möglich.

Innovative Landwirtschaftspraktiken (Deutschland)

Ähnlich wie in Japan hat auch in Deutschland das spezifische akademische Umfeld, dem die Austauschstudenten ausgesetzt waren, verbunden mit früheren Erfahrungen im Wissenschaftsbetrieb Usbekistans eine zentrale Rolle beim Erwerb neuen kulturellen und sozialen Kapitals – hier: Schulung in innovativen Verfahren landwirtschaftlicher Betriebsführung – gespielt. Die Studierenden aus Usbekistan haben an der Fakultät für Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel zum Beispiel landwirtschaftliche Good Practices kennengelernt. Ein usbekischer Student erinnert sich:

»Die neuen Kompetenzen, die ich mir [in Kassel] angeeignet habe, wurden zur soliden Basis für den Aufbau meines eigenen landwirtschaftlichen Betriebs. Die Auslandserfahrung hat mich wirklich darin bestärkt, eine Tätigkeit in der Landwirtschaft zu meiner Lebensaufgabe zu machen.«

(Samandar, Studierender in Kassel)

Zu den bewährten landwirtschaftlichen Verfahren zählen Rentabilität, Nachhaltigkeit, soziale Akzeptanz sowie Nahrungsmittelsicherheit und -qualität. Nach seinem Abschluss an der Universität Kassel erhielt der Absolvent zunächst eine Anstellung bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Durch diese Berufserfahrung konnte er seine Kenntnis optimierter landwirtschaftlicher Verfahren anwenden und weiterentwickeln und er lernte auch, wie man landwirtschaftliche Produktionsketten konzipiert, was dann später für den Erfolg seines eigenen landwirtschaftlichen Unternehmens wichtig war.

Die Interviewaussagen usbekischer Studierender in Kassel ergaben, dass neben der Sprachkenntnis das bei anderen Auslandspraktika erworbene Wissen über die zusätzlichen Möglichkeiten für nichtakademische Fortbildung zentral für die Wahl der Universität Kassel und ihrer Fakultät für Ökologische Agrarwissenschaften als Ausbildungsort war und deren Wert im Rückblick hoch eingeschätzt wird.

»Als Gastwissenschaftler im Austauschprogramm der Landwirtschaftlichen Fakultät hatte ich Gelegenheit, eine Vielzahl von Weiterbildungsangeboten wahrzunehmen. Diese Zeit hat meine Professionalität gestärkt. und ich bewege mich nun sicher im Wissenschafts- und Forschungsmilieu. (…): dadurch habe ich neues Wissen und neue Fähigkeiten gelernt, die mir beim Aufbau der Landwirtschaft meines Heimatlandes helfen.«

(Samandar, Studierender in Kassel)

Weiterhin betont der Befragte den Nutzen der praktischen Ausbildung. Ein bezahltes neunmonatiges Praktikum in Universitätslabors und Baumschulen, die mit organischen Methoden arbeiteten, verschaffte ihm zusätzlichen Kontakt zu HochschullehrerInnen und Praktikern der ökologischen Landwirtschaft.

»Die praktische Unterweisung außerhalb des Campus hat meine landwirtschaftlichen Kompetenzen durch Einübung von Verfahren und Beteiligung an Routinearbeiten sowie der Organisation eines landwirtschaftlichen Betriebs weiterentwickelt. Auf den Exkursionen konnten wir die traditionelle Lernumgebung des Seminarraums verlassen und Neues erkunden. Diese Exkursionen haben mir ganz neue Möglichkeiten für experimentelles Lernen eröffnet, was eigentlich immer einen viel nachhaltigeren Effekt hat als eine Vorlesung.«

(Samandar, Studierender in Kassel)

Samandar konnte die innovativen landwirtschaftlichen Methoden, die er in Deutschland gelernt hatte, dann bei der Gründung eines eigenen Agrarbetriebs in Usbekistan umsetzen und auf diese Weise die neuartigen Betriebsverfahren als ein soziales Kapital, das er sich im neuen akademischen Umfeld in Deutschland angeeignet hatte, erfolgreich in sein Heimatland transferieren und anwenden, um einen privaten Landwirtschaftsbetrieb ins Leben zu rufen. Er war damit in seinem Bezirk ein Pionier des ökologischen Landbaus und konnte einigen Landbewohnern sogar einen Arbeitsplatz verschaffen.

Außerdem berichteten usbekische Studierende, dass Veranstaltungen in Projektmanagement und Buchhaltung bei der Gründung eines landwirtschaftlichen Betriebs in Usbekistan für sie sehr nützlich waren. Ein usbekischer Student erinnert sich zum Beispiel:

»Als Studierender der Universität konnte ich Seminare in Projektmanagement und Unternehmensführung belegen. In diesen Kursen habe ich (zusätzlich zu grundlegenden Kenntnissen über landwirtschaftliche Produktion) gelernt, wie man ein landwirtschaftliches Unternehmen organisiert und einen korrekten Geschäftsplan aufstellt, um einen landwirtschaftlichen Betrieb zu leiten.«

(Berdi, Student aus Kassel)

Neue Handlungsoptionen

Usbekische Studierende haben in Tsukuba gelernt, wie man einen akademischen Austausch vorbereitet und Forschungsanträge ausarbeitet. Kenntnisse wissenschaftlichen Schreibens nach allgemein anerkannten Regeln, korrekte Zitierweise sowie wissenschaftliche Techniken wie Resumé, Paraphrase und Textstrukturierung waren dabei von großer Bedeutung. Die Entwicklung dieser social and professional remittances wurde durch neue kulturelle Kontakte, also durch das neue akademische Umfeld in Japan beeinflusst. Neue Erfahrungen im Gastland, vor allem die akademischen Erfahrungen und die neuen wissenschaftlichen Standards, verlangten von den usbekischen Studierenden Anpassungsfähigkeit. Die hierfür notwendige Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Erfahrungen ließ sich schon vorab erkennen an einem Interesse am japanischen Universitätssystem wie auch in einem Fall durch einen schon vorhandenen akademischen Hintergrund als Universitätsdozent in Usbekistan. Im Fall einer Master-Studierenden in Japan erlaubte die spätere Tätigkeit an ihrer Heimatuniversität in Taschkent den Transfer ihrer neuen Kompetenzen an andere Studierende. Im Fall des Transfers akademischer Methoden und Verfahren handelte es sich bei dieser usbekischen Studierenden, die eine »Mittlerfunktion« hatte, um eine Lehrer-Schüler-Beziehung. Die Weitergabe des neu erworbenen Wissens im Bereich Konzipierung akademischer Austausch- und Forschungsanträge durch die RückkehrerInnen hat in Usbekistan zu einem Zuwachs an wissenschaftlicher Kompetenz (entsprechend den Bildungsstandards japanischer Universitäten) bei Taschkenter Studierenden geführt. Der Lernzuwachs half den Studierenden, die noch keinen Auslandsaufenthalt absolviert hatten, sich für den Auswahlprozess mit dem Ziel eines Studiums in Japan zielführender und erfolgreicher zu qualifizieren.

Ganz ähnlich wie bei den usbekischen Studenten in Tsukuba qualifizierten sich usbekische Austauschstudenten in Kassel aufgrund ihres persönlichen Interesses am deutschen Bildungssystem im Bereich innovativer landwirtschaftlicher Geschäftspraktiken weiter. Die Wahl des Studienfachs Ökologische Agrarwissenschaften wurde jedoch durch die vorangegangenen formellen und informellen akademischen Erfahrungen bestimmt, die usbekische Studierende vor ihrem Studienaufenthalt in Kassel gemacht hatten. In einem Fall hatte ein usbekischer Austauschstudent in den USA und in Israel an Trainings und Workshops über landwirtschaftliche Betriebe teilgenommen, und dies beeinflusste entscheidend die Wahl seines Aufbaustudienfachs Ökologische Landwirtschaft. Ähnlich jener usbekischen Studentin mit Lehrerfahrung, die sich in Japan darin qualifizierte, wissenschaftliche Austausch- und Forschungsanträge auszuarbeiten, machte der usbekische Student im Gastland Deutschland neue Erfahrungen aufgrund seiner Teilnahme an außercurricularen Trainings und Workshops. Wie im Falle der usbekischen Studierenden, die nach Japan gingen, wählten die Kasseler Studenten aufgrund ihrer bereits vorhandenen deutschen Sprachkenntnisse eine deutsche Universität als Zielort. Ihre Kenntnis der Sprache des Gastlands erlaubte ihnen ein tieferes Eindringen sowohl in die Kultur wie auch den Wissenschaftsbetrieb. Außercurriculare Aktivitäten, die Möglichkeit eines Praktikums im Universitätslabor, die Teilnahme an Forschung und die neuen Lernmöglichkeiten bildeten die Voraussetzung für die Aneignung von social and professional remittances durch usbekische Studierende in Deutschland.

Nach ihrer Rückkehr konnten sie ihre Kenntnisse innovativer landwirtschaftlicher Betriebsverfahren vor Ort anwenden, indem sie einen landwirtschaftlichen Betrieb ins Leben riefen und diesen unter Anwendung der neuen Verfahren führten. Auf diese Weise stellten sie tradierte landwirtschaftliche Technologien in Frage und gaben ein Beispiel für neue agrarische Methoden, welche die Nachhaltigkeit von Landwirtschaft durch einen umweltfreundlichen Ansatz im Umgang mit Land- und Wasserressourcen sichern.

Fazit

Dieser Beitrag kann nur ein erster Versuch sein, das soziale Kapital, das usbekische Studierende durch ihren Auslandsaufenthalt akkumuliert haben, zu erforschen. Aufgrund des begrenzten Umfangs der Stichprobe lassen sich auch nur sehr begrenzt Schlussfolgerungen aus den in den Interviews geäußerten persönlichen Erfahrungen zu ziehen. Dennoch kann man die social and professional remittances ermitteln, die Studierende aus Kassel und Tsukuba mit nach Hause gebracht haben: Zur Teilhabe am globalen Wissenschaftsleben erforderliche Kompetenzen (Erstellen von Austausch- und Forschungsanträgen) sowie innovative Methoden agrarischer Betriebsführung. Das Forschungsprojekt befasste sich auch damit, wie die im Ausland erworbenen Kompetenzen den Lebensweg von Migranten in Taschkent beeinflussten. Es verwies außerdem auf die Rolle von Mittelsleuten und von Kommunikation und sozialen Beziehungen beim transnationalen Transfer solcher Kompetenzen. Der beschränkte Umfang der Studie lässt zwar keine landesweite Analyse und keine generalisierbaren Aussagen zu, doch konnten Themen und Schwerpunkte für weiterführende Forschung und Analyse formuliert werden.

Aus dem Englischen von Brigitte Heuer

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