Analyse Von Raichan Taschtemchanowa, Dschanar Medeubajewa
Die Beziehungen zwischen den fünf zentralasiatischen Staaten waren seit ihrer Unabhängigkeit schwach entwickelt und durch ungelöste Konflikte geprägt, die langfristig die innere wie äußere Stabilität der Länder gefährdeten – eine Phase, die von den Autorinnen dieses Beitrags als Kaltzeit charakterisiert wird. Die weltpolitische Lage hat schon in den letzten Jahren zu einer allerersten Annäherung, einer leichten Erwärmung, geführt. Die neuen außenpolitischen Prioritäten des Nachfolgers des langjährigen usbekischen Präsidenten Islam Karimow, Schawkat Mirsijojew, lassen das Eis jetzt noch stärker schmelzen. Es besteht die Hoffnung, dass es sich nicht nur um ein kurzfristiges Tauwetter handelt, sondern eine längerfristige Warmzeit.
Zum Artikel Analyse Von Roland Götz
Die Nabucco-Pipeline soll dem europäischen Absatzmarkt neue Gaslieferanten außerhalb Russlands zugänglich machen und einen Gastransportweg eröffnen, der nicht über russisches Territorium verläuft. Mit ihr sind unterschiedliche Erwartungen kommerzieller und politischer Akteure verbunden, die allerdings nicht alle realistisch sind. Als Lieferanten für Nabucco kommen vor allem Aserbaidschan und Turkmenistan in Frage, auf absehbare Zeit jedoch nicht der Iran und andere nahöstliche Staaten. Für die Gasversorgung Europas wird Nabucco zwar nur eine untergeordnete Rolle spielen, aber die Verhandlungsmacht einzelner Staaten des Kaspischen Raums gegenüber Russlands Gazprom stärken. Ob und wann die Nabucco-Pipeline tatsächlich gebaut wird, hängt wesentlich von der Entwicklung des europäischen Gasbedarfs ab. (…)
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