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Analyse

Kontinuität statt Neuausrichtung? Die Afghanistan-Politik von Usbekistan, Turkmenistan und Tadschikistan drei Jahre nach der erneuten Machtergreifung der Taliban

Von Katja Mielke
In den drei Jahren seit der erneuten Machtübernahme der Taliban haben Afghanistans Nachbarn eine zentrale Rolle in der internationalen Afghanistan-Politik übernommen. Obwohl sie das Taliban-Regime nicht diplomatisch anerkennen, kooperieren sie zunehmend proaktiv mit den neuen Machthabern in Kabul, wobei vor allem wirtschaftliche und sicherheitspolitische Interessen im Vordergrund stehen. Angesichts der komplexen regionalen Lage verfolgen die zentralasiatischen Staaten gegenüber Afghanistan eine Reihe miteinander verknüpfter Ziele. Dazu zählen die Eindämmung der Gefahr durch transnationale Terrorgruppen, die Förderung von Handel und wirtschaftlicher Vernetzung mit Südasien durch den Ausbau von grenzüberschreitender Infrastruktur und Logistik, sowie die Erhöhung der regionalen Stabilität durch Kooperation in Fragen der sozioökonomischen Entwicklung. Die geopolitische Realität der unmittelbaren Nachbarschaft zwingt Usbekistan, Turkmenistan und Tadschikistan zu einem pragmatischen Ansatz gegenüber den Taliban, der sich in der faktischen Einbindung des »Islamischen Emirates« in regionale Integrationsprozesse ausdrückt. (…)
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