Regionalisierung und Globalisierung. Neue Tendenzen der Arbeitsmigration in Zentralasien

Von Jelena Jurjewna Sadowskaja, Jelena Sadowskaja

Zusammenfassung
Zentralasien wurde als historische Transitregion von jeher wirtschaftlich und kulturell durch Bevölkerungsmobilität geprägt. In jüngster Zeit bestimmt vor allem die grenzüberschreitende Arbeitsmigration aus den ländlichen Räumen der Region ins boomende Kasachstan und nach Russland das Wanderungsgeschehen. Fortschritte in der Transport- und Kommunikationsinfrastruktur, ökonomische Disparitäten und nicht zuletzt die Schwäche des staatlichen Einflusses fördern die Migration und bieten sowohl Chancen wie auch Risiken für die zukünftige Entwicklung.

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Analyse

Ethnonationalismus in Kirgistan. Die Ereignisse im Juni 2010

Von Judith Beyer
In Kirgistan ist seit der Unabhängigkeit unter wechselnden Regierungen ein Staat errichtet worden, der sich an der Sprache, an imaginierten Ursprüngen, an der neu geschriebenen Geschichte und an als »typisch kirgisisch« verstandenen Werten und Traditionen orientiert. Andere ethnische Gruppen werden geduldet, aber nicht aktiv in den Prozess der Nationswerdung einbezogen. Der Konflikt zwischen ethnischen Kirgisen und ethnischen Usbeken im Juni 2010 geht daher nach Ansicht der Autorin nicht auf weit in der Vergangenheit liegende historische Unterschiede zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen oder die Problematik der Grenzziehung in der Sowjetzeit zurück. Das Problem liegt vielmehr darin, dass in den letzten zwanzig Jahren kirgisische Ethnizität zum Hauptmarker kirgisischer Staatlichkeit gemacht wurde.
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Analyse

Nach dem »Reset«. Russland und der Westen in Zentralasien

Von Christian Wipperfürth
Die Aussichten für eine Zusammenarbeit zwischen dem Westen und Russland in Zentralasien sind besser denn je. Dies ist teils das Ergebnis der politischen Großwetterlage, teils der Situation in der Region selbst. Die wechselseitigen Rangeleien der vergangenen Jahre haben sich zum einen als fruchtlos erwiesen. Zum anderen sind die Probleme in Zentralasien derart angewachsen, dass eine Kooperation besonders geboten erscheint. Die Interessen beider Seiten weisen einige Unterschiede, aber auch ein hohes Maß an Deckungsgleichheit auf. (…)
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