Kommerzialisierung im Bildungswesen der Republik Usbekistan? Zwischen bildungspolitischem Anspruch und gesellschaftlicher Realität

Von Christine Teichmann

Zusammenfassung
Die staatliche Alimentierung der nationalen Bildungseinrichtungen hat in Usbekistan nach der Erlangung der Unabhängigkeit stets politische Priorität genossen. Gleichwohl wird in der Bildungspolitik seit einigen Jahren formal die Etablierung nichtstaatlicher, wirtschaftlich unabhängiger Bildungseinrichtungen unterstützt, indem entsprechende gesetzliche Voraussetzungen geschaffen wurden. Bislang gibt es allerdings nur sehr wenige nichtstaatliche Bildungseinrichtungen, die sich fast ausschließlich auf den Vorschulbereich konzentrieren. Eine partielle Kommerzialisierung hat zudem im Hochschulbereich stattgefunden, da die meisten staatlichen Hochschulen seit geraumer Zeit neben staatlich finanzierten auch gebührenpflichtige Studienplätze anbieten.

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Analyse

Politische Analyse zwischen Erwartung und zentralasiatischer Wirklichkeit. Ein Plädoyer für offenere Grenzen zwischen Wissenschaft, Politik und internationalen Organisationen

Von Philipp Reichmuth
Die Arbeit von internationalen Organisationen und europäischer Politik und Wirtschaft in Zentralasien erweist sich in der Praxis häufig als komplex und diffizil. Neben der politischen Vielschichtigkeit der Region liegt ein Teil der Schwierigkeit darin, gute Spezialisten und belastbare Analysen zu politischen oder sozialen Fragestellungen in Zentralasien zu finden. Dies hat wiederum seinen Grund in der fehlenden Vertrautheit vieler Spezialisten mit der Region, in der Zersplitterung der Zentralasienforschung auf Wissenschaftsdisziplinen und Forschungsstandorte, aber auch in methodischen Grenzen wissenschaftlicher Disziplinen. Andererseits kann jede Entscheidung und jedes Handeln in Politik, Wirtschaft und internationaler Zusammenarbeit nur so gut sein wie die Informationen, auf denen sie beruhen. Diesen Herausforderungen kann nur mit einer noch stärkeren interdisziplinären und offenen Vernetzung zwischen Politik, Wissenschaft und Forschung begegnet werden. (…)
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Analyse

Umstrittenes Erbe. Das Ringen um die Rolle der russischen Sprache in Kirgistan

Von Bakyt Baimatov
Der Status der russischen Sprache ist in Kirgistan bis heute umstritten und ambivalent. Die einen sehen die Staatssprache Kirgisisch bedroht, solange Russisch einen Sonderstatus hat, die anderen beklagen eine Verletzung der verfassungsmäßig garantierten Rechte der Minderheiten und eine zunehmende Auswanderung der Russen. Trotz der Emigration und staatlicher Maßnahmen zur Förderung des Kirgisischen wächst aber das Interesse am Erlernen der russischen Sprache. Der kirgisische Autor des folgenden Aufsatzes plädiert ganz klar für ein Kirgistan, in dem neben Kirgisisch auch Russisch weiterhin seinen Platz hat.
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