Analyse Von Fahri Türk
Die Türkei hat nach dem Zerfall der Sowjetunion begonnen, mittels auswärtiger Kulturpolitik, insbesondere des Bildungswesens, Einfluss in Zentralasien zu gewinnen und ihn auszubauen. Eine ganz besondere Rolle spiel(t)en hierbei die Schulen der »Fethullah-Gülen-Bewegung«, die zwar nicht vom Staat, sondern von Anhängern des Namensgebers der umstrittenen (gemäßigt) islamischen Gruppierung gegründet wurden, aber bis vor einigen Jahren die Unterstützung der höchsten Repräsentanten des türkischen Staates hatten. Die Reaktion der Führungen der zentralasiatischen Staaten auf die Schulgründungen war unterschiedlich, in Usbekistan wurden sie schon 2000 verboten, in Turkmenistan 2011 verstaatlicht. In den drei anderen Staaten können sie ungehindert tätig sein. Der folgende Artikel zeichnet ein Bild der türkischen wie zentral- asiatischen politischen Akteure und Interessen und kommt zu dem Ergebnis, dass mit der von Seiten Ankaras unwidersprochenen Schließung der Schulen in zwei Staaten eine Chance, stärkeren politischen Einfluss geltend zu machen, vertan worden ist.
Zum Artikel Analyse Von Marina Zhir-Lebed
Das Internet hat in den letzten zehn Jahren auch Zentralasien durchdrungen und ist nun für breite Bevölkerungsschichten zugänglich, wobei insbesondere die Jugend von diesem Angebot Gebrauch macht. Das stellt die autoritären Regierungen Kasachstans und Usbekistans, aber auch die kirgisische Führung, vor neue Herausforderungen. Häufig wird die strenge Kontrolle des Internets mit dem Schutz der Jugend gerechtfertigt. Online-Kriegspropaganda und IS-Rekrutierungskampagnen in den sozialen Medien dienen als Rechtfertigung für eine verstärkte Kontrolle des Netzes. Zugleich wird in politischen Diskussionen häufig Medienkompetenz von jungen Menschen als wichtiger Schutzmechanismus erwähnt. (…)
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