Gas aus Turkmenistan für Westeuropa – Erfolgsaussichten und Probleme

Von Birgit Wetzel

Zusammenfassung
Nach Jahren der Abschottung nach außen öffnet sich Turkmenistan unter seinem neuen Präsidenten Gurbanguly Berdimuchammedow seit 2007 vorsichtig für ausländische Investoren und stößt auf großes Interesse, denn das Land ist weltweit der sechstgrößte Erdgas-Exporteur. Auch die EU setzt, trotz ungelöster Pipeline- und Rechtsfragen, einige Hoffnungen auf turkmenisches Gas zur Diversifizierung ihrer Energielieferanten. Die neuesten Entwicklungen im Kaspischen Raum geben zu einer optimistischen Einschätzung der Erfolgsaussichten Anlass.

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Analyse

Geopolitische Phantasien und wirtschaftliche Realitäten – Einige Überlegungen zum Pipeline-Projekt »Nabucco«

Von Roland Götz
Die Nabucco-Pipeline soll dem europäischen Absatzmarkt neue Gaslieferanten außerhalb Russlands zugänglich machen und einen Gastransportweg eröffnen, der nicht über russisches Territorium verläuft. Mit ihr sind unterschiedliche Erwartungen kommerzieller und politischer Akteure verbunden, die allerdings nicht alle realistisch sind. Als Lieferanten für Nabucco kommen vor allem Aserbaidschan und Turkmenistan in Frage, auf absehbare Zeit jedoch nicht der Iran und andere nahöstliche Staaten. Für die Gasversorgung Europas wird Nabucco zwar nur eine untergeordnete Rolle spielen, aber die Verhandlungsmacht einzelner Staaten des Kaspischen Raums gegenüber Russlands Gazprom stärken. Ob und wann die Nabucco-Pipeline tatsächlich gebaut wird, hängt wesentlich von der Entwicklung des europäischen Gasbedarfs ab. (…)
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Analyse

Operation Roghun. Geschichte und Gefahren eines schwelenden Konflikts

Von Marcus Bensmann
Zentralasien droht die Eskalation eines Wasserstreites zwischen Usbekistan und Tadschikistan. Die tadschikische Regierung bemüht sich, das aus der Sowjetzeit stammende Projekt des Wasserkraftwerkes von Roghun zu realisieren, um so nicht nur die permanente Energiekrise des Landes zu lösen, sondern auch Optionen für den Export von Strom nach Afghanistan und Pakistan zu haben. Die Führung Usbekistans hingegen fürchtet um einen ungehinderten Wasserzufluss und will den Bau von Roghun verhindern. Ton und Verhalten der involvierten Akteure beider Staaten verschärften sich im Laufe dieses Jahres, während die Weltbank an einer Machbarkeitsstudie arbeitet, deren Fertigstellungsdatum vom Kooperationswillen der beteiligten Staaten abhängt. Weder Usbekistan noch Tadschikistan zeigen bisher Bereitschaft an einem bilateralen Lösungsansatz im Wasserstreit. (…)
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