Analyse Von Andreas Heinrich, Heiko Pleines
In der Forschung der letzten zwanzig Jahre hat sich der Gedanke durchgesetzt, dass Ressourcenreichtum eher ein Fluch als ein Segen für die Entwicklung von Staaten sei. Der folgende Beitrag diskutiert am Beispiel Kasachstans die durch den Ölboom hervorgerufenen politischen Herausforderungen, insbesondere die Regulierung ausländischer Direktinvestitionen, die Rolle staatlicher Energieunternehmen und die Verwaltung der Einnahmen aus den Rohstoffexporten. Die Analyse zeigt, dass einige Herausforderungen technokratischen Charakters durchaus angemessen bewältigt wurden. Zentrales Ergebnis ist aber, dass die politische Führung gar nicht an einer gemeinwohlorientierten Nutzung des Ölbooms interessiert ist. Vielmehr hat sie die Ressourcen sehr effektiv genutzt, um weitreichende und tragfähige Patronagenetzwerke zu entwickeln, die in der Lage sind, die politische Stabilität in ihrem Sinne aufrechtzuerhalten. (…)
Zum Artikel Analyse Von Daria Boklan, Barbara Janusz-Pawletta
Der Energiereichtum am und im Kaspischen Meer bildet eine wichtige Grundlage für das wirtschaftliche Wohlergehen seiner fünf Anliegerstaaten. Die Entwicklung wird aber seit zwanzig Jahren behindert durch den ungeregelten Rechtsstatus des Gewässers, zum Schaden der Wirtschaft, aber auch der Umwelt. Bislang ist es nicht gelungen, umfassende multilaterale Verträge zu schließen, stattdessen sind aber bilaterale Abkommen und die erfolgreiche Regelung von Einzelfragen zu beobachten. Dies sind Hoffnungszeichen für eine Regelung der (grenzüberschreitenden) Umweltprobleme, eine wirkliche Lösung steht aber noch aus.
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