Von Mir Salam Sirak
Zusammenfassung
Tadschikistan diente in der ehemaligen Sowjetunion als Rohstofflieferant vor allem von Baumwolle. Der Aufbau einer verarbeitenden Industrie, die es heute ermöglichen würde, durch die Herstellung von Baumwollprodukten Devisen zu erzielen, wurde jedoch vernachlässigt. Auch heute wird die tadschikische Landwirtschaft noch durch den Baumwollanbau dominiert. Gleichzeitig muss das Land jährlich ca. 80 % seines Getreidebedarfs, 55 % seiner Fleisch- und 100 % seiner Zuckerversorgung durch Importe abdecken. Der Baumwollanbau lässt keine Möglichkeit für eine vernünftige Fruchtfolge. Außerdem forciert die unangepasste Bewässerung der Baumwolle Erosion und Versalzung des Bodens. Die daraus resultierenden Probleme kann das Land aus eigener Kraft, ohne kompetente Beratung und Hilfe von Außen, nicht bewältigen. Die Entwicklung von Alternativen zur Monopolstellung des Baumwollanbaus sollte dabei wichtigstes Ziel sein.