Rechtsunsicherheit zulasten von Wirtschaft und Natur. Die Regulierung der Nutzung von Energieressourcen des Kaspischen Meeres und ihre grenzüberschreitende Umweltverträglichkeit

Von Daria Boklan, Barbara Janusz-Pawletta

Zusammenfassung
Der Energiereichtum am und im Kaspischen Meer bildet eine wichtige Grundlage für das wirtschaftliche Wohlergehen seiner fünf Anliegerstaaten. Die Entwicklung wird aber seit zwanzig Jahren behindert durch den ungeregelten Rechtsstatus des Gewässers, zum Schaden der Wirtschaft, aber auch der Umwelt. Bislang ist es nicht gelungen, umfassende multilaterale Verträge zu schließen, stattdessen sind aber bilaterale Abkommen und die erfolgreiche Regelung von Einzelfragen zu beobachten. Dies sind Hoffnungszeichen für eine Regelung der (grenzüberschreitenden) Umweltprobleme, eine wirkliche Lösung steht aber noch aus.

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Analyse

Zwischen staatlicher Kontrolle und Liberalisierung. Baumwollanbau in Usbekistan und Kasachstan im Vergleich

Von Anastasiya Shtaltovna, Anna-Katharina Hornidge
Seit der Auflösung der Sowjetunion haben Kasachstan und Usbekistan unterschiedliche Entwicklungspfade im Bereich des Baumwollanbaus eingeschlagen. Während die Baumwollproduktion in Usbekistan weiterhin die Quelle eines beträchtlichen Teils der exportbasierten Staatseinnahmen bildet, ist sie in Kasachstan – einem Land mit einer stärker auf die Ausbeutung seiner Öl- und Gasvorkommen ausgerichteten Wirtschaft – nicht von strategischer Bedeutung. Entsprechend schenken die Regierungen beider Länder der Baumwollproduktion ganz unterschiedliche Aufmerksamkeit. Die beiden Staaten differieren auch in Bezug auf marktwirtschaftliche Reformen: In Usbekistan ist die Regierungskontrolle über den Baumwollsektor weiterhin sehr ausgeprägt, während sich in Kasachstan eine allmähliche Lockerung der Kontrolle vonseiten des Staates vollzogen hat. Der Vergleich beider Staaten führt die Autoren zu einer Reihe von Empfehlungen zur Optimierung des Baumwollsektors Usbekistans, vor allem weniger Einmischung des Staates, Erhöhung des Ankaufpreises für Baumwolle, eine Vereinfachung des Steuersystems und Kapazitätsaufbau unter den landwirtschaftlichen Produzenten
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Analyse

Geopolitische Phantasien und wirtschaftliche Realitäten – Einige Überlegungen zum Pipeline-Projekt »Nabucco«

Von Roland Götz
Die Nabucco-Pipeline soll dem europäischen Absatzmarkt neue Gaslieferanten außerhalb Russlands zugänglich machen und einen Gastransportweg eröffnen, der nicht über russisches Territorium verläuft. Mit ihr sind unterschiedliche Erwartungen kommerzieller und politischer Akteure verbunden, die allerdings nicht alle realistisch sind. Als Lieferanten für Nabucco kommen vor allem Aserbaidschan und Turkmenistan in Frage, auf absehbare Zeit jedoch nicht der Iran und andere nahöstliche Staaten. Für die Gasversorgung Europas wird Nabucco zwar nur eine untergeordnete Rolle spielen, aber die Verhandlungsmacht einzelner Staaten des Kaspischen Raums gegenüber Russlands Gazprom stärken. Ob und wann die Nabucco-Pipeline tatsächlich gebaut wird, hängt wesentlich von der Entwicklung des europäischen Gasbedarfs ab. (…)
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