Von Edda Schlager
Zusammenfassung
Zwar ist Kiew weiter von Astana entfernt als von Berlin, dennoch sehen Bürger wie auswärtige Beobachter Kasachstan von den Ereignissen in der Ukraine besonders betroffen. Grund ist der gemeinsame übermächtige Nachbar Russland, mit dem beide Staaten eine lange gemeinsame Geschichte und Grenze sowie eine große russische Minderheit verbindet. Bislang gibt es keine wirklich beunruhigenden Anzeichen. Innerhalb des Landes treten die Unterschiede zwischen Russen und Kasachen verbal stärker zutage, separatistische Tendenzen sind aber nicht zu beobachten. International versucht Präsident Nasarbajew seine bewährte Politik der guten Beziehungen nicht nur zu Russland, sondern auch der Ukraine, dem Westen und China fortzuführen. Zwar hörte die Autorin bei ihren Gesprächspartnern in Kasachstan viele Bedenken, wenn nicht Ängste, vor zukünftigen Entwicklungen, doch sieht sie durchaus Chancen, dass Kasachstan zu einem Stabilitätsanker der Region werden kann.