EXPO-2017 in Astana – noch 903 Tage, 5 Stunden, 26 Minuten und 38 Sekunden!

Von Kishimjan Osmonova

Zusammenfassung
Astana wird 2017 Gastgeber der Weltausstellung EXPO mit dem Thema »Energie der Zukunft« sein. Damit soll die Energiepolitik Kasachstans eine »grünere« und erneuerbare Richtung bekommen und die Abhängigkeit von Ölexporten reduziert werden. Präsident Nasarbajew und die Regierung betrachten die EXPO als Gelegenheit, Image und Ansehen Kasachstans international zu steigern und Werbung für die futuristische Hauptstadt zu machen. Entsprechend plant der Staat, für die Ausrichtung der Ausstellung und deren Infrastruktur bis zu 5 Mrd. Euro auszugeben. Einige Einwohner von Astana scheinen zwar die EXPO enthusiastisch zu begrüßen, viele Menschen im Land sind jedoch bezüglich des Nutzens des teuren Großprojektes eher skeptisch, ohne damit Einfluss auf die Entscheidungsprozesse zu haben. Auch die Autorin befürchtet, dass sich die hohen Erwartungen an die EXPO nicht erfüllen, sie weder signifikanten Einfluss auf das Wirtschaftswachstum Kasachstans haben noch seine Kapazitäten und Spezialisierung im Bereich erneuerbarer Energien verbessert werden. Auch die erwarteten Einkünfte aus den zu errichtenden Anlagen und der Infrastruktur dürften aus ihrer Sicht zu hoch geschätzt sein.

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Analyse

Weder Fluch noch Segen – Die politischen Herausforderungen des Erdölbooms in Kasachstan

Von Andreas Heinrich, Heiko Pleines
In der Forschung der letzten zwanzig Jahre hat sich der Gedanke durchgesetzt, dass Ressourcenreichtum eher ein Fluch als ein Segen für die Entwicklung von Staaten sei. Der folgende Beitrag diskutiert am Beispiel Kasachstans die durch den Ölboom hervorgerufenen politischen Herausforderungen, insbesondere die Regulierung ausländischer Direktinvestitionen, die Rolle staatlicher Energieunternehmen und die Verwaltung der Einnahmen aus den Rohstoffexporten. Die Analyse zeigt, dass einige Herausforderungen technokratischen Charakters durchaus angemessen bewältigt wurden. Zentrales Ergebnis ist aber, dass die politische Führung gar nicht an einer gemeinwohlorientierten Nutzung des Ölbooms interessiert ist. Vielmehr hat sie die Ressourcen sehr effektiv genutzt, um weitreichende und tragfähige Patronagenetzwerke zu entwickeln, die in der Lage sind, die politische Stabilität in ihrem Sinne aufrechtzuerhalten. (…)
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Analyse

Rechtsunsicherheit zulasten von Wirtschaft und Natur. Die Regulierung der Nutzung von Energieressourcen des Kaspischen Meeres und ihre grenzüberschreitende Umweltverträglichkeit

Von Daria Boklan, Barbara Janusz-Pawletta
Der Energiereichtum am und im Kaspischen Meer bildet eine wichtige Grundlage für das wirtschaftliche Wohlergehen seiner fünf Anliegerstaaten. Die Entwicklung wird aber seit zwanzig Jahren behindert durch den ungeregelten Rechtsstatus des Gewässers, zum Schaden der Wirtschaft, aber auch der Umwelt. Bislang ist es nicht gelungen, umfassende multilaterale Verträge zu schließen, stattdessen sind aber bilaterale Abkommen und die erfolgreiche Regelung von Einzelfragen zu beobachten. Dies sind Hoffnungszeichen für eine Regelung der (grenzüberschreitenden) Umweltprobleme, eine wirkliche Lösung steht aber noch aus.
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