Die Mitgliedschaft Kirgistans in der Eurasischen Wirtschaftsunion: Eine Vernunftehe?

Von Sebastien Peyrouse

Zusammenfassung
Die Mitgliedschaft Kirgistans in der Eurasischen Wirtschaftsunion (EEU) wird als wichtiger Schritt auf dem Weg zur Entwicklung des Landes präsentiert, da die Regierung derzeit nicht in der Lage ist, es wirtschaftlich und sozial wieder auf Kurs zu bringen. Allerdings vereint das Thema auch Experten und Teile der Bevölkerung, die den damit verbundenen ökonomischen und politischen Risiken kritisch gegenüberstehen: Sie befürchten Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs, den möglichen Verlust von Kirgistans Status als einer der wichtigsten Re-Exporteure von chinesischen Produkten und einen größeren Einfluss Russlands auf die inneren Angelegenheiten des Landes.

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Analyse

Gerücht und Realität – Kriminalität, Business und Politik in Zentralasien

Von Max Stiller [Pseudonym]
Zwanzig Jahre nach Erlangung der Unabhängigkeit werden die fünf zentralasiatischen ehemaligen Sowjetrepubliken von autoritären Eliten regiert, die die wirtschaftlichen Ressourcen der Region kontrollieren und die staatlichen Strukturen weitgehend ihren Interessen untergeordnet haben. Endemische Korruption hat insbesondere die Exekutive und Judikative zu Erfüllungsgehilfen der dominierenden Eliten degradiert und durch die Abwesenheit jeglicher rechtsstaatlicher Standards ein soziales und politisches Milieu hervorgebracht, in dem Strukturen organisierten Verbrechens Einfluss auf die politischen und wirtschaftlichen Eliten ausüben und in Teilbereichen mit diesen deckungsgleich sind. Die Konvergenz von Politik, Wirtschaft und organisierter Kriminalität kann als eines der wesentlichen Hemmnisse für die politische und wirtschaftliche Entwicklung beschrieben werden. Die folgenden Ausführungen streifen einige der wesentlichen strukturellen Probleme, die sich daraus ergeben.
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Analyse

Balanceakt im Ukraine-Konflikt – Kasachstan will seine Eigenständigkeit wahren

Von Edda Schlager
Zwar ist Kiew weiter von Astana entfernt als von Berlin, dennoch sehen Bürger wie auswärtige Beobachter Kasachstan von den Ereignissen in der Ukraine besonders betroffen. Grund ist der gemeinsame übermächtige Nachbar Russland, mit dem beide Staaten eine lange gemeinsame Geschichte und Grenze sowie eine große russische Minderheit verbindet. Bislang gibt es keine wirklich beunruhigenden Anzeichen. Innerhalb des Landes treten die Unterschiede zwischen Russen und Kasachen verbal stärker zutage, separatistische Tendenzen sind aber nicht zu beobachten. International versucht Präsident Nasarbajew seine bewährte Politik der guten Beziehungen nicht nur zu Russland, sondern auch der Ukraine, dem Westen und China fortzuführen. (…)
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