Analyse Von Dagmar Schreiber
Auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) 2010, der europaweit wichtigsten Tourismusmesse, konnte Kasachstan einen schönen Erfolg verbuchen: Der Messestand des Landes wurde als bester Stand der Staaten Asiens und Ozeaniens ausgezeichnet. Der Jubel kannte keine Grenzen, ja, es war von einem Durchbruch die Rede. Aber die Zahl der ausländischen Besucher, die Geschäfts-, Urlaubs- und Besuchsreisen nach Kasachstan unternehmen, stagniert, darin stimmen die Statistiken der Nationalen Agentur für Statistik und der Kasachstanischen Tourismus-Assoziation (KTA) trotz unterschiedlicher Einzeldaten überein. Die Verfasserin geht der Frage nach, welche Gründe das geringe Touristenaufkommen hat und zeigt, dass viele Großprojekte und ebensolche Ideen für eine Verbesserung nicht geeignet sind. Stattdessen sieht sie im Öko-Tourismus einen zukunftsweisenden Weg, der der einheimischen Bevölkerung und den Touristen zu Gute kommt. (…)
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Analyse Von Judith Beyer
In Kirgistan ist seit der Unabhängigkeit unter wechselnden Regierungen ein Staat errichtet worden, der sich an der Sprache, an imaginierten Ursprüngen, an der neu geschriebenen Geschichte und an als »typisch kirgisisch« verstandenen Werten und Traditionen orientiert. Andere ethnische Gruppen werden geduldet, aber nicht aktiv in den Prozess der Nationswerdung einbezogen. Der Konflikt zwischen ethnischen Kirgisen und ethnischen Usbeken im Juni 2010 geht daher nach Ansicht der Autorin nicht auf weit in der Vergangenheit liegende historische Unterschiede zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen oder die Problematik der Grenzziehung in der Sowjetzeit zurück. Das Problem liegt vielmehr darin, dass in den letzten zwanzig Jahren kirgisische Ethnizität zum Hauptmarker kirgisischer Staatlichkeit gemacht wurde.
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