Von Eva Klebelsberg, Steffen Zuther
Zusammenfassung
Die Saiga-Antilope (Saiga tatarica) bevölkerte einst in riesigen Herden den gesamten eurasischen Steppengürtel von den Karpaten bis in die Mongolei. Heute liegt ihr Hauptverbreitungsgebiet in Kasachstan. Die Art ist ausgezeichnet angepasst an die Herausforderungen dieses Ökosystems und zugleich auch wichtig für seine Erhaltung. Die Saiga-Bestände waren in den letzten zwanzig Jahren seit Ende der Sowjetunion jedoch drastisch eingebrochen. Wilderei vor allem für das Horn der männlichen Tiere, das in der chinesischen Medizin geschätzt wird, aber auch für Fleisch, hatte zu einem starken Rückgang der Bestandszahlen geführt. Intensive Naturschutzmaßnahmen durch internationale und lokale Naturschutzorganisationen und die kasachstanische Regierung lieferten zwar in jüngster Vergangenheit wieder Grund zu Optimismus, was den Erhalt dieser für die Steppengebiete so wichtigen Art angeht. In den vergangenen Jahren aber stellen rätselhafte Massensterben Naturschützer und Forscher vor neue Herausforderungen: Allein im Frühjahr 2015 starben innerhalb weniger Tage nach vorläufigen Angaben 150.000 Tiere.