Analyse Von Natallia Vasilevich
Am 25. Dezember 2013 trat Metropolit Filaret von seinem Amt als Oberhaupt des Belarussischen Exarchats der Russisch-Orthodoxen Kirche zurück, das er 35 Jahre lang ausübte. Die orthodoxe Kirche in Belarus erlebt somit derzeit einen Epochenwechsel. Zum Nachfolger Filarets, der intensive internationale ökumenische Kontakte pflegte, wurde der wenig bekannte Metropolit Pawel ernannt, der bis dahin der Eparchie von Rjasan und Michailow vorstand. Die Wahl fiel somit nicht, wie von vielen in Belarus einschließlich Präsident Lukaschenka erwartet, auf einen belarussischen Staatsbürger. (…)
Zum Artikel Analyse Von Anna Shirokanova
Spontane Proteste, die über soziale Netzwerke organisiert werden, haben das politische Leben Belarus’ in Aufruhr versetzt. Die Bewegung, die diese Proteste organisierte, bediente sich – im Vergleich zu anderen politischen Kräften – innovativer Methoden und konnte eine Vielzahl neuer Mitglieder gewinnen. Ab August 2011 beschränkte sie sich allerdings wieder auf den online-Bereich. Vor dem Hintergrund des neuen großen Einflusses sozialer Netzwerke auf politische Ereignisse weltweit geht es in Belarus nicht um eine »Revolution« im herkömmlichen Sinne, sondern eher um die Formierung einer neuen politischen Kraft, die wiederum zur Formierung einer Bürgergesellschaft beitragen kann.
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