Von Natallia Vasilevich
Zusammenfassung
Am 25. Dezember 2013 trat Metropolit Filaret von seinem Amt als Oberhaupt des Belarussischen Exarchats der Russisch-Orthodoxen Kirche zurück, das er 35 Jahre lang ausübte. Die orthodoxe Kirche in Belarus erlebt somit derzeit einen Epochenwechsel. Zum Nachfolger Filarets, der intensive internationale ökumenische Kontakte pflegte, wurde der wenig bekannte Metropolit Pawel ernannt, der bis dahin der Eparchie von Rjasan und Michailow vorstand. Die Wahl fiel somit nicht, wie von vielen in Belarus einschließlich Präsident Lukaschenka erwartet, auf einen belarussischen Staatsbürger. Der folgende Beitrag analysiert die aktuelle Situation der orthodoxen Kirche im multi-konfessionellen Belarus, ihre Positionierung im Verhältnis zu Staat und Gesellschaft sowie die möglichen Veränderungen, die vom neuen Metropoliten zu erwarten sind.