Belarus-Analysen

Ausgabe 2 (26.07.2011) — DOI: 10.31205/BA.002.01, S. 2–3

Währungskrise mit Ansage: Neuauflage des IWF-Programms?

Von Robert Kirchner

Zusammenfassung
Belarus sieht sich seit Jahresanfang mit einer folgenreichen Währungskrise konfrontiert. Diese Krise kommt nicht überraschend, sondern war aufgrund der äußerst expansiven Geld- und Fiskalpolitik des Vorjahres abzusehen. Nachdem eine Reihe von administrativen Maßnahmen nicht die gewünschten Resultate brachten, wurde die Währung um fast 40% zum US-Dollar abgewertet. Gleichzeitig ist die Inflation massiv angestiegen. In den letzten Wochen wurde von belarussischer Seite eine Neuauflage der Kooperation mit dem IWF ins Spiel gebracht. Dies scheint in der gegenwärtigen Situation der einzige Ausweg, will man eine weitere Destabilisierung mit erheblichen realwirtschaftlichen Folgen verhindern.

PDF-Datei in neuem Fenster anzeigen

Zum Weiterlesen

Analyse

Die EU-Sanktionspolitik gegenüber Belarus

Von Thomas Vogel
Am 31. Oktober 2012 laufen die derzeitigen Sanktionen gegen Belarus aus und die Außenminister der EU müssen über eine Verlängerung und Ausweitung beraten. Einreiseverbote und Kontensperrungen haben sich als weitgehend wirkungslos erwiesen. Schärfstes Schwert Brüssels wären wirtschaftliche Sanktionen, sowohl gegen einzelne Firmen und Mittelsmänner als auch ein Embargo ganzer Sektoren. Die Frage ist, wer bei letzterem mehr leiden würde, die Machtelite oder doch die Bevölkerung. (…)
Zum Artikel
Analyse

Ringen um Dividenden. Belarus und die Eurasische Wirtschaftsunion

Von Jauheni Prejherman
Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Abhängigkeit von Russland ist die belarussische Führung gezwungen, sich an allen Integrationsvorhaben des Kremls zu beteiligen. Zugleich beharrt sie jedoch darauf, für ihre Mitwirkung finanziell belohnt zu werden. Dies führt regelmäßig zu heftigen Auseinandersetzungen in den belarussisch-russischen Beziehungen, wie sich an der Unterzeichnung und Ratifizierung des Vertrags über die Eurasische Wirtschaftsunion beobachten lässt. Die EU und die Ukraine sind dabei für Minsk wichtige Akteure, um die eigene Position in den Verhandlungen mit Moskau zu stärken und die Souveränität des Landes zu schützen.
Zum Artikel

Logo FSO
Logo DGO
Logo ZOIS
Logo DPI
Logo IAMO
Logo IOS