Belarus-Analysen

Ausgabe 36 (05.04.2018) — DOI: 10.31205/BA.036.01, S. 2–6

Frauen in Staat und Politik in Belarus

Von Veranika Laputska

Zusammenfassung
Am 18. Februar fanden in Belarus Kommunalwahlen statt. Frauen sind traditionell sehr stark in den Wahlkreis- und den territorialen Wahlkommissionen engagiert gewesen, haben an Wahlkampfveranstaltungen teilgenommen und für Abgeordnetenmandate kandidiert, und sogar für das Amt des Präsidenten, wie Tazjana Karatkewitsch im Jahr 2015. Gleichwohl wird die politische Bühne in Belarus größtenteils von Männern dominiert. Obwohl Frauen auf den ersten Blick aktiv an den politischen Prozessen beteiligt sind, bleibt ihre Rolle weit hinter jener von Frauen in etablierten Demokratien zurück. Der folgende Beitrag behandelt die Rolle der Frauen im aktuellen politischen Geschehen in Belarus. Nicht betrachtet wird der Bereich der regierungstreuen und unabhängigen politischen Parteien sowie der NGO-Sektor, die hinsichtlich der Rolle von Frauen eine andere Dimension aufweisen. Analysiert werden sollen die Entwicklung der Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen in der belarussischen Politik heute sowie deren Vor- und Nachteile.

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Analyse

Das alternative Belarus und das marginalisierte Andere: Zu Ausgrenzungstendenzen im nationalkonservativen Lager der belarussischen Opposition

Von Filip Busau
Der vorliegende Beitrag problematisiert das Bild der belarussischen Nation, das von der belarussischen politischen Opposition angeboten wird. Es handelt sich weniger um ein konkretes politisches Programm einzelner Parteien, sondern vielmehr um Umrisse eines Konzepts, die aus Stellungnahmen ihrer Anführer, Vertreterinnen und Vertreter ersichtlich werden. Dabei wird vor allem untersucht, wie sich einzelne Vertreter des sogenannten »Belarussischen Unabhängigen Blocks«, also des konservativen, national-christdemokratischen, mitte-rechts bis rechts orientierten Teils der Opposition, in Bezug auf Gruppen positionieren, die unter dem derzeitigen Regime in Belarus in besonderem Maße verschiedenen Formen von Diskriminierung ausgesetzt sind. Es soll aufgezeigt werden, dass diese Teile der Opposition hier denselben Leitlinien folgen wie die dominierenden politischen Strukturen im Land, denen sie sich entgegenstellen. Sie bieten damit keine Alternative zur Überwindung der in der belarussischen Gesellschaft vorhandenen Diskriminierungsmuster. (…)
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Analyse

Die belarusische »Evalution« hat ein weibliches Gesicht

Von Veranika Laputska
2020 wurde zum Jahr der Evolution weiblicher Führung, weiblichen Protests und weiblicher Selbstidentifikation. Niemals zuvor bewarben sich so viele belarusische Frauen im Präsidentschaftswahlkampf, organisierten und beteiligten sich an massiven Protesten und zeigten so viel Mut und Stolz, Frauen zu sein. Der Artikel klärt das erste Symbol der weiblichen Proteste (»Eva«), erläutert das Bild der Frauen in der belarusischen Gesellschaft vor den Wahlen, beschreibt das Verhalten der Frauen im Präsidentschaftswahlkampf sowie die staatliche Reaktion und analysiert die Rolle der ersten Solidaritätsketten der Frauen nach den Wahlen.
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