Belarus-Analysen

Ausgabe 51 (09.10.2020), S. 10–12

Lebenserwartung und Alterung der Bevölkerung in Belarus

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Analyse

Sozialpolitik in Belarus – ein Sonderweg?

Von Anastasija Jurkewitsch
Die Sozialpolitik in Belarus, der das sowjetische Modell zugrunde liegt, ist recht spezifischer Natur und unterscheidet sich sogar von der Politik in anderen Ländern der Region: Während die Nachbarstaaten die Orientierungspunkte für ihre staatliche Sozial- und Wirtschaftspolitik nach Erlangung der Unabhängigkeit geändert haben, demonstrierte Belarus den Willen, die Struktur und die entsprechenden Institutionen des sowjetischen Vorbilds zu übernehmen und beizubehalten. Folgt man den Versicherungen von Vertretern der belarusischen Bürokratie, so übertrifft Belarus bei der sozialen Versorgung und Absicherung sogar die entwickelten Länder der Europäischen Union. Eine eingehendere Betrachtung der offiziellen Daten lässt dies jedoch als Fiktion deutlich werden: Es wird klar, dass für dieses Land sowohl die spezifisch regionalen Herausforderungen, als auch viele Probleme der fortschrittlichen Industriegesellschaften kennzeichnend sind: Ungleichheit, soziale Ausgrenzung, Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung bei gleichzeitiger Alterung der Gesellschaft, Problemen durch Migration usw. In diesem Beitrag werden die prioritären, gleichzeitig aber auch am stärksten kritisierten Vektoren der belarusischen Sozialpolitik analysiert, nämlich der Lebensstandard und die Lebensqualität der Bevölkerung, die Beschäftigung sowie das Rentensystem.
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Artikel

Belarus: From the old social contract to a new social identity

Von Nadja Douglas
ZOiS Report 6/2020 State-society relations in Belarus have been tense for many years. The presidential elections in August 2020 and the mishandling of the ongoing Covid-19 pandemic have proved to be the catalyst that brought these fragile relations to a complete breakdown. Over the years, the widening gap between a new generation of an emancipated citizenry and a regime stuck in predominantly paternalistic power structures and reluctant to engage in political and economic reforms has become increasingly evident. The deteriorating economy during the last decade and the perceived decline of the country’s social welfare system have been important factors in these developments. At the same time, the regime has continued to invest in its domestic security structures to a disproportionate extent compared with neighbouring states, allowing the so-called silovye struktury (“state power structures”) to gain influence at the highest level of state governance. (…)
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