Analyse Von Natallia Rabava
Dieser Beitrag untersucht, wie sich die Förderung guter Regierungsführung (Good Governance) in Belarus von 2014 bis 2025 im Kontext der autoritären Konsolidierung entwickelt hat. Er geht der Frage nach, wie internationale Organisationen – unter anderem Strukturen der Vereinten Nationen, internationale Finanzinstitutionen, regionale Organisationen und bilaterale Zuwendungsgeber – ihre Strategien angesichts veränderter politischer Realitäten angepasst haben, insbesondere vor und nach der Krise von 2020/2022. Die zugrunde liegende Studie verfolgte einen methodologisch gemischten Forschungsansatz und kombinierte eine Analyse von Dokumenten, die Zusammenstellung einer Projektdatenbank, ein qualitative coding und 35 Interviews mit Expert:innen. Im Ergebnis treten bei der Förderung guter Regierungsgsführung zwei grundlegende Paradigmen zu Tage: ein strukturell-technokratisches (das sich an Effizienz und Kapazitäten orientiert) und ein transformatives (auf Demokratie und Verantwortlichkeit gerichtetes). Diese Paradigmen bestimmten Strategien des Vorgehens, das von enger Zusammenarbeit mit der Regierung bis zu ausschließlichem Engagement mit der Zivilgesellschaft reichten.
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Analyse Von Katsiaryna Shmatsina
Während die US-Administration unter Präsident Trump eine neue Außenpolitik formuliert, bleibt Belarus dort weiterhin ein blinder Fleck: Das Land wird eher als untergeordnetes Element des Problems Russland, denn als ein Land mit einer eigenen Entwicklungsbahn wahrgenommen. Diese Analyse untersucht, inwie- weit der Ansatz Washingtons in Bezug auf Belarus durch das Gedächtnis in den Institutionen und durch strategische Abwägungen und Kompromissen geprägt ist. Der Beitrag spürt der Frage nach, wie ein erneu- ertes Engagement aussehen könnte: angefangen von Verhandlungen über die politischen Häftlinge bis hin zu schwindender Unterstützung für die Zivilgesellschaft.
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