Analyse Von Reinhold Vetter
Auch in Polen bemüht man sich zunehmend, historische Quellen ins Internet zu stellen und damit einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. So haben die Kanzleien des Staatspräsidenten und des Senats die Federführung für ein neues Projekt mit dem Titel »Archiwa Przełomu 1989–91« (Archive des Umbruchs) übernommen, das der Sammlung, Aufbereitung und Digitalisierung von Materialien dient, die den damaligen Systemwechsel dokumentieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Tätigkeit der Bürgerkomitees überall in Polen, die in jenen Jahren neben der Gewerkschaft Solidarność die entscheidende Triebkraft der Transformation an der gesellschaftlichen Basis waren. Die Archivalien befinden sich insbesondere im Archiv des Senats in Warschau, aber auch in staatlichen und öffentlichen Institutionen sowie in privaten Sammlungen im ganzen Land.
Zum Artikel Artikel Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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