Analyse Von Gunter Deuber
In Polen zeichnet sich – wieder einmal – eine intensivere Debatte über die mittelfristige Möglichkeit eines Beitritts zur Eurozone ab. Zum Teil werden bekannte Argumente aufgefrischt, es sind aber auch neue Abwägungen erkennbar. Eine Neubewertung eines Beitritts erscheint im Lichte einiger wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen in der Eurozone aktueller denn je. Langfristig gesehen liegt die wirtschaftliche und politische Zukunft Polens sicherlich in der Eurozone. Die Abwägung mittelfristiger Vor- und Nachteile eines Beitritts ist indes noch komplexer als vor einigen Jahren und insofern scheint für Polen in der Eurobeitrittsfrage weiter keine Hektik angezeigt. (…)
Zum Artikel Analyse Von Stefan Garsztecki
Zehn Jahre Mitgliedschaft Polens in der EU sind fast durchweg eine Erfolgsbilanz. Der Aufholprozess des Landes gegenüber den entwickeltesten Ländern Westeuropas ist ein gutes Stück vorangekommen, EU-Mittel flossen in großem Umfang nach Polen und sorgten für einen erheblichen Modernisierungsschub. Begleitet wird diese Entwicklung von anhaltend hohen Zustimmungsraten zur EU in der Bevölkerung. Auch die skeptischen Stimmen gegenüber dem europäischen Integrationsprozess, die in Polen nicht fehlen, sind keineswegs mit den europafeindlichen Rechtspopulisten in Ost wie West zu vergleichen. Schließlich ist auch in der Gesellschaft ein Europäisierungsschub zu beobachten, da normative Diskurse über grundlegende Werte heute auch in Polen ausgetragen werden. (…)
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