Analyse Von Łukasz Krzyżowski
Die Erwerbsmigration, die im vergangenen Jahrzehnt in Polen deutlich gestiegen ist, führt nicht dazu, dass in transnationalen Familien die intergenerationellen Beziehungen gekappt werden. Der Generationenvertrag unterliegt zahlreichen Modifikationen, aber er wird nicht aufgelöst. Er regelt das Funktionieren des transnationalen Systems der sozialen Sicherheit. Dabei ergeben sich zahlreiche, aber gewöhnlich äußerliche Widersprüche und reale, wenn auch selten offen ausgetragene Spannungen. Traditionelle Formen gegenseitiger Unterstützung im Familienkreis, beispielsweise bei der Betreuung der älteren Eltern und der Enkelkinder, werden aufrechterhalten, gleichzeitig ermöglicht die Migration berufstätiger Kinder finanzielle und materielle Transferleistungen, die die soziale Sicherheit der in Polen lebenden Familie verbessern. (…)
Zum Artikel Analyse Von Stefan Garsztecki
Der deutsch-polnische Grenzraum war nach 1989 lange Jahre von einem starken Wohlstandsgefälle gekennzeichnet, das – gepaart mit Unwissen und Unkenntnis – das Entstehen einer Interessengemeinschaft an der Grenze erschwerte. Heute haben sich die Asymmetrien z. T. umgekehrt, scheint die polnische Seite in manchen Aspekten dynamischer als die ostdeutsche zu sein. Dabei sind auf beiden Seiten parallele Entwicklungen von Landflucht und die Ausprägung strukturschwacher Gebiete entlang der Grenze festzustellen. (…)
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