Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Das Deutsch-Polnische Wirtschaftsforum, 18. März 2019

18. März 2019

Bundesminister Altmaier hat gemeinsam mit seiner Kollegin Jadwiga Emilewicz, Ministerin für Unternehmertum und Technologie der Republik Polen, Vorschläge für eine Europäische Industriestrategie vorgelegt. Bundesminister Altmaier: »Polen und Deutschland sind starke wirtschaftspolitische Partner in der Europäischen Union. Für den Erhalt von Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand in unseren Ländern und in der Europäischen Union brauchen wir eine starke und wettbewerbsfähige Industrie. Daher wollen wir in Zukunft weiter eng kooperieren und setzen uns für die Entwicklung einer ehrgeizigen, langfristigen europäischen Industriestrategie ein.«

Die gemeinsame Erklärung nimmt Ideen der Nationalen Industriestrategie 2030 auf, die Bundesminister Altmaier am 5. Februar 2019 als Entwurf vorgestellt hatte. Ziel der deutsch-polnischen Erklärung ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in ihrer gesamten Bandbreite in Deutschland und Europa zu stärken.

Die Minister stellen hierfür fünf Kernforderungen auf: (1) Die Förderung von Investitionen in Innovation und Forschung in wichtigen Industriesektoren, (2) die Erarbeitung strategischer Ziele in der europäischer Industriepolitik, (3) die Stärkung von Schlüsseltechnologien wie Batteriezellfertigung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, (4) die Verbesserung der Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene sowie (5) die Stärkung des Multilateralismus, offener Märkte und eine ehrgeizige EU-Handelspolitik.

Beim Deutsch-Polnischen Wirtschaftsforum treffen sich auf Einladung von Bundesminister Altmaier mehr als 350 interessierte Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, gesellschaftlichen Organisationen, Politik und Verwaltung im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Nach Eröffnungsreden von Bundesminister Altmaier und der polnischen Ministerin Emilewicz diskutieren Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter auf zwei hochkarätigen besetzten Panels über zentrale Zukunftsthemen der polnischen und deutschen Wirtschaft: Industrie 4.0, Digitalisierung, Energiewende, Mobilität und Batteriezellfertigung. Fachexperten tauschen sich in Workshops zu Industrie 4.0, Start-ups, Raumfahrt, Smart Cities und Offshore-Windenergie aus. Präsentationen zur Unternehmensnachfolge runden das Programm ab.

Das Forum bietet deutschen und polnischen Unternehmen darüber hinaus die Möglichkeit zur gezielten Vernetzung und trägt so zur weiteren Vertiefung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen beider Länder bei.

Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Polen lag im Jahr 2018 bei rund 118,4 Mrd. Euro. Polen liegt auf Rang 7 der wichtigsten Handelspartner Deutschlands. Deutschland ist für Polen der größte Handelspartner.

Quelle: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2019/20190318-deutsch-polnisches-wirtschaftsforum-gemeinsam-erklaerung-industriepolitik.html (abgerufen am 10.03.2020).

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Analyse

Besser geht's nicht? Die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen nach 1990

Von Sebastian Płóciennik
Es versteht sich fast schon von selbst, dass Deutschland Polens wichtigster Handelspartner ist. Wenn man die größte Wirtschaft Europas, die viertgrößte der Welt und das drittgrößte Exportland als Nachbarn hat, wäre alles andere sehr verwunderlich. Dass Polen seinerseits mehr und mehr zu einem Schlüsselpartner Deutschlands wird, mag jedoch überraschen. Im ersten Halbjahr 2019 betrug der Handelsumsatz zwischen Deutschland und Polen 60,7 Milliarden Euro, womit Polen zu den sechs wichtigsten Handelspartnern Deutschlands gehörte – noch vor Großbritannien (58,9 Milliarden Euro) und direkt hinter Italien (64,2 Milliarden Euro), zwei ökonomischen Schwergewichten, die allein schon aufgrund ihrer Größe in einer anderen Liga spielen. Die wachsende Bedeutung der deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen lässt sich nicht nur an den Zahlen ablesen. (…)
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