Analyse Von Agnieszka Łada
Die Meldung über eine mögliche Übernahme der Verlagsgruppe Polska Press durch den Mineralölkonzern und Tankstellenbetreiber Orlen erschütterte im Dezember 2020 die polnische Medienlandschaft – nicht zuletzt, weil Polska Press 20 von 24 polnischen Regionalzeitungen und 120 Zeitschriften herausgibt. Es war nicht die erste beunruhigende Nachricht in den vergangenen Jahren. Nach Personalveränderungen im öffentlichen Fernsehen und manchen Sendern des Polnischen Radio infolge der Regierungsübernahme durch die Partei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość – PiS) im Jahr 2015 wandelten sich die öffentlichen Medien eindeutig zum Sprachrohr der Regierung. In der Medienszene verfestigte sich die bereits seit Jahren bestehende Polarisierung, die sowohl Printmedien und Sendeanstalten als auch die Rezipienten ihren politischen Ansichten entsprechend trennt. Der Medienpluralismus existiert nach wie vor, aber er ist zunehmend gefährdet. (…)
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Seit der Regierungsübernahme durch die Partei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość – PiS) wird das öffentliche Fernsehen in Polen als Sprachrohr der Regierung wahrgenommen. Gleichzeitig geht seine Zuschauerquote zurück und die privaten Fernsehsender erzielen in Umfragen höhere Beliebtheitswerte. Auch die Sender des öffentlichen Rundfunks verlieren Zuhörer. Relativ neu am Medienmarkt sind Internetradiosender, die von bekannten und geschätzten Radiojournalisten initiiert und geleitet werden. Die Regierung wiederum unternimmt einen weiteren Versuch, den Medienmarkt zu beeinflussen, und schlägt eine »Werbesteuer« vor. (…)
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