Analyse Von Andrzej Kaluza
Unter Polens Katholiken trifft die Kirche mit bestimmten Grundsatzpositionen auf viel Ablehnung. Das betrifft ihre Einmischung in die Politik (etwa durch Wahlempfehlungen), ihre nicht selten krude Lager-Mentalität gegen die »moderne« Welt, ihre als »patriotisch« verklärte Rhetorik, aber auch die passive Haltung des Episkopats gegenüber extremen katholischen Gruppen und der Mangel an echten Persönlichkeiten unter den Bischöfen. Im Zuge der Auseinandersetzung um eine Gruppe extremer »Kreuz«-Verteidiger formierte sich zum ersten Mal im Sommer 2010 ein spontaner öffentlicher Protest gegen die Klerikalisierung des Staates und die übermächtige Präsenz der Kirche im öffentlichen Raum. Eine Debatte über die Immobilien der Kirche und die Rückgabepraxis des Staates ist bereits in vollem Gange. Der Autoritätsverlust der Kirche geht einher mit einer deutlichen Verringerung der religiösen Praxis der Polen, vor allem unter der großstädtischen Jugend. (…)
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Analyse Von Ewelina Kuźmicz
Der Drogenbesitz ist in Polen verboten und unterliegt der Strafverfolgung und einer Haftstrafe. Die Kriminalisierung des Drogenbesitzes besteht seit zehn Jahren. Für die Autorin ist es an der Zeit, Kosten und Nutzen zu bewerten. Die Kriminalisierung des Drogenbesitzes erfüllt nach ihrer Bilanzierung nicht die gewollten politischen Ziele. Sie sei kostspielig und habe negative Folgewirkungen. (…)
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