Analyse Von Jeronim Perovic
In Tschetschenien finden heute keine grossflächigen Kriegshandlungen mehr statt und Moskau hat grosse Teile seiner Truppen aus der Republik abgezogen. Trotzdem bleibt die Situation nicht nur in in dieser Republik, sondern im gesamten muslimisch geprägten Nordkaukasus gespannt. Betreibt Moskau in Tschetschenien eine Politik der „Tschetschenisierung“, indem es die Verantwortung für das politische Geschehen und die Sicherheit zunehmend lokalen Strukturen überträgt, so setzt es in den übrigen Nordkaukasusrepubliken auf mehr direkte Kontrolle und die Verstärkung seiner Militärpräsenz, um der Situation Herr zu werden. Beide Ansätze sind allerdings mit Problemen und Risiken behaftet. Mit einer Beruhigung der Lage ist nicht zu rechnen. (…)
Zum Artikel Analyse Von Uwe Halbach
Das olympische Areal liegt am Westrand des Nordkaukasus, der in russischen und internationalen Sicherheitsanalysen mit bewaffnetem Aufstand assoziiert wird. Im September 2010 hob der damalige russische Präsident Medwedew die Region als die größte innere Herausforderung Russlands hervor. Der Europarat erklärte sie im selben Jahr zur herausragenden Gewaltzone in seinem Einzugsbereich. In den letzten Jahren erstreckte sich die Konfrontation zwischen bewaffneten Untergrundkräften und staatlichen Sicherheitsorganen weit über Tschetschenien hinaus, auf das sich die Wahrnehmung des Nordkaukasus lange Zeit beschränkt hatte. Als das IOC sich 2007 für Sotschi als Austragungsort für die Winterolympiade im Februar 2014 entschied, war dieser Prozess bereits in vollem Gange. (…)
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