Blick zurück auf die Tragödie von Beslan

Von Alexander Cherkassov

Zusammenfassung
Die Geiselnahme von Beslan (1.–3. September 2004) ist in Russland – ebenso wie frühere Geiselnahmen bisher nicht angemessen aufgearbeiter worden. Die Fragen, die in der Öffentlichkeit gestellt werden, greifen zu kurz. Die gerichtliche Untersuchung ist von Interessenkonflikten belastet, da man die Sicherheitskräfte nicht kritisch hinterfragen will. Doch auch die parlamentarische Untersuchungskommission, die ihren Bericht immer noch nicht vorgelegt hat, hält sich an eine „Generallinie“, die es vermeidet nach dem Kontext der Geiselnahme – den Tschetschenienkrieg und seinen Ursachen zu fragen. Insgesamt haben die zwei Jahre, die seit den Ereignissen Beslan vergangen sind, die Barrieren aufgezeigt, die eine effektive gesellschaftliche Kontrolle der Sicherheitsdienste, Streitkräfte und Polizei verhindern und damit einen wirksamen Kampf gegen ein solches Übel wie den Terrorismus behindern.

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Analyse

Tschetschenien nach der Aufhebung des »Regimes der Antiterroroperation«

Von Alexej Malaschenko
Nachdem Moskau das Regime der Antiterroroperation in Tschetschenien im Frühjahr 2009 aufgehoben hatte, hat sich die Lage im Kaukasus dramatisch verschärft. Indes eliminierte Präsident Ramsan Kadyrow alle bedeutenden Konkurrenten. Er erzielt beim Wiederaufbau seiner Republik beachtliche Erfolge, obwohl er die bewaffnete Untergrundopposition nicht gänzlich hat niederschlagen können, die weiterhin die fragile Stabilität der Republik bedroht. Um seine Herrschaft abzusichern, benutzt er den Islam als Instrument zur Kontrolle der Bevölkerung. Die Aufhebung des Regimes der Antiterroroperation machte Ramsan Kadyrow zum absoluten Herren Tschetscheniens, was er immer angestrebt hatte. (…)
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