Russland-Georgien 2006. Ein Konflikt im Spiegel von Meinungsumfragen

Zusammenfassung
Der Konflikt zwischen Russland und Georgien schwelt schon lange Zeit. Im Laufe dieses Jahres befragte die „Stiftung Öffentliche Meinung“ (FOM) eine repräsentative Auswahl russischer Bürger wiederholt über ihre Haltung zu Georgien und Einzelaspekten des Konflikts. Thematisiert wurde u.a. die Frage der Unabhängigkeit Südossetiens, das Weinimportverbot und die Lage in Abchasien. Südossetien und Abchasien sind Landesteile Georgiens mit einem hohen Anteil nichtgeorgischer Bevölkerung. In beiden Regionen haben sich Kräfte durchgesetzt, die die Ablösung von Georgien auch gewaltsam durchsetzen wollen.

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Analyse

Das Afghanistanproblem aus russischer Perspektive

Von Viktor Korgun
Erneut ist Afghanistan von zentraler außenpolitischer Bedeutung für Russland. Die instabile Lage im Lande, im Besonderen illegale Drogen, islamische Extremisten und die Korruption bedrohen die Stabilität Russlands und seiner strategischen Verbündeten in Zentralasien. Um sich mit diesen Herausforderungen zu befassen, sucht Russland eine aktivere Rolle beim Wiederaufbau und der Stabilisierung Afghanistans auf bilateraler, regionaler und internationaler Ebene zu spielen. Demnach verfolgen der Westen und Russland ein gemeinsames Interesse in Afghanistan und Moskau ist mehr als froh darüber, die westlich geführten internationalen Anstrengungen in Afghanistan kooperativ zu unterstützen.
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Analyse

Warum Russland in Afghanistan mit dem Westen kooperiert

Von David Krickus
Trotz der Befürchtungen, der Westen könnte die UN-mandatierte Militäroperation in Afghanistan zur Sicherung der Kontrolle über lebenswichtige Energieressourcen und Pipelines in Zentralasien ausnutzen, hat sich der Kreml dem Versuch, die Jihadisten in diesem, von Krieg zerrütteten Land zu vernichten, den USA und der NATO angeschlossen. Eine Rückkehr der Taliban an die Macht würde den Herointransfer von Afghanistan nach Russland fördern. Die Dschihadisten würden zudem Aufstände in ganz Zentralasien vorantreiben und diese Strategie nach Russland hineintragen, wo ausländische Dschihadisten im Nordkaukasus ohnehin schon zu bewaff – neten Aufständen, Terroranschlägen und Morden aufrufen. Als Konsequenz hat Russland dem US-NATOMilitärunternehmen eine gewisse Unterstützung angeboten. Beispielsweise wurde ein Luft- und Landkorridor für die Truppenversorgung im Kriegsgebiet zur Verfügung gestellt. (…)
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