Von Carol R. Saivetz
Zusammenfassung
Am 22. August 2006 lehnte Teheran ein gemeinsames europäisch-amerikanisches Angebot ab, die Anreicherung von Uran zu beenden, und ließ das Ultimatum des UN-Sicherheitsrates verstreichen. Jetzt ist es an den Ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates und Deutschland zu entscheiden, ob sie so genannte weiche oder harte Sanktionen gegen den Iran verhängen wollen. Die russische Iranpolitik befindet sich damit in einem Dilemma. Bis Ende 2005 hatte Russland gehofft, indem es Sanktionen gegen den Iran blockierte, könne es den Vertrag zum Bau des Nuklearreaktors in Buschehr erhalten, gleichzeitig aber den Iran daran hindern, Nuklearwaffen zu entwickeln. In dem Maße, in dem die internationale Besorgnis über das Atomprogramm des Iran zunahm, wurde die Situation schwieriger. Die Brüskierung des Sicherheitsrates durch den Iran wird es Moskau in Zukunft schwerer machen, diese widersprüchliche Politik beizubehalten.