Analyse Von Hans-Henning Schröder
Der Fünf-Tage-Krieg in Georgien hat für Russland ambivalente Ergebnisse gehabt. Einerseits hat es im Innern an Stabilität gewonnen – die Bevölkerung stützt den Kurs der Führung beinahe einstimmig –, es hat demonstriert, dass mit ihm im postsowjetischen Raum als wichtiger Akteur zu rechnen ist, es hat zunächst auch die amerikanische Position im Südkaukasus geschwächt, andererseits erfuhr es in der internationalen Politik keine Unterstützung und geriet in Gegensatz zu seinem wichtigsten Wirtschaftspartner, der Europäischen Union. Seit Ende August bemüht sich die russische Führung um Schadensbegrenzung. Ob sie dabei allerdings so weit gehen wird, eine internationale Friedensregelung zuzulassen, die die gesamte Region – einschließlich des Territoriums von Süd-Oossetien und Abchasien – umfasst, ist eher zweifelhaft.
Zum Artikel Analyse Von Viktor Korgun
Erneut ist Afghanistan von zentraler außenpolitischer Bedeutung für Russland. Die instabile Lage im Lande, im Besonderen illegale Drogen, islamische Extremisten und die Korruption bedrohen die Stabilität Russlands und seiner strategischen Verbündeten in Zentralasien. Um sich mit diesen Herausforderungen zu befassen, sucht Russland eine aktivere Rolle beim Wiederaufbau und der Stabilisierung Afghanistans auf bilateraler, regionaler und internationaler Ebene zu spielen. Demnach verfolgen der Westen und Russland ein gemeinsames Interesse in Afghanistan und Moskau ist mehr als froh darüber, die westlich geführten internationalen Anstrengungen in Afghanistan kooperativ zu unterstützen.
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