Kommentar Von Hans-Henning Schröder
Der neue Patriarch der Russischen Orthodoxen Kirche, Kirill I., kommt aus der »Schule« des Leningrader Metropoliten Nikodim, eines der bedeutendsten Kirchenführer der russischen Orthodoxie im 20. Jahrhundert. Die Prägung durch Metropolit Nikodim bedeutet auch, dass der neue Patriarch grundsätzlich für einen Dialog der Kirche mit der »Welt« offen ist; eine solche Offenheit hat er auch schon bewiesen. Allerdings hat Kirill hat seit den 1990er Jahren deutlicher einen russischen Patriotismus an den Tag gelegt. Er war einer der Initiatoren der »Russischen Nationalkonzile«, die seit 1993 unter dem Patronat der Kirche organisiert wurden. (…)
Zum Artikel Analyse Von Johannes Voswinkel
Am 23. Oktober musste der Chef der föderalen Aufsichtsbehörde für Verbraucherschutz und Gesundheit (»Rospotrebnadsor«), Gennadij Onischtschenko, überraschend zurücktreten. Die Analyse zeigt, wie der 63-jährige Onischtschenko in den mehr als neun Jahren seiner Amtszeit den Verbraucherschutz systematisch zu einem Instrument der Außenpolitik Russlands ausbaute. Bei vielen seiner sogenannten »Handelskriege« gegen Georgien, die Republik Moldau, die Ukraine, die Europäische Union, die USA oder Litauen sind politische Motive deutlich erkennbar, wenngleich er sie immer abgestritten hat. Die Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation WTO, der Russland zum 22. (…)
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