Die russisch-chinesischen Beziehungen: Aktuelle Trends und Zukunftsperspektiven

Von Wladimir Portjakow

Zusammenfassung
Das russisch-chinesische Verhältnis ist seit der Unterzeichnung des Vertrags über Gute Nachbarschaft, Freundschaft und Zusammenarbeit im Jahr 2001 enger geworden. Vor diesem Hintergrund fanden 2008/09 im Verhältnis zwischen Russland und China sowohl Fortschritte als auch Negativentwicklungen statt. Die wichtigsten Themen in den russisch-chinesischen Beziehungen hingen 2008/09 mit dem Präsidentenwechsel in Russland und den Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise zusammen. Dynamik und Intensität der Kooperation nahmen zu und es wurden einige wichtige Abkommen geschlossen, die zeigen, dass die Beziehung Führungswechsel verkraften kann. Die weltweite Wirtschaftskrise wirkte sich jedoch auf den Handel aus und verdeutlichte ein wachsendes Ungleichgewicht zwischen beiden Ländern, wobei Chinas allem Anschein nach konstantes Wirtschaftswachstum ein verändertes Machtverhältnis zwischen Moskau und Peking anzeigt.

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Analyse

Die chinesisch-russischen Beziehungen 2009 und 2010: Eine Sicht aus China

Von Zhao Huasheng
2009 war ein wichtiges Jahr für die russisch-chinesischen Beziehungen. Insbesondere sechs Ereignisse und Entwicklungen waren von Bedeutung: Der 60. Jahrestag der chinesisch-russischen Beziehungen, eine breitere wirtschaftliche Zusammenarbeit, die Versenkung des Frachtschiffs New Star, die Schließung des Tscherkisow-Markts, die Entstehung des G2-Konzepts und die Eröffnung der Gaspipeline von Zentralasien nach China. Diese Ereignisse zeigen eine Normalisierung der russisch-chinesischen Beziehungen an, die auf beiden Seiten mit einer wachsenden Bereitschaft einhergeht, sich gegenseitig zu kritisieren oder zu loben ohne dadurch eine Schädigung der Beziehungen zu fürchten. Es kann also von stabilen Beziehungen mit dem Potential zu weiterer Ausweitung ausgegangen werden. (…)
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Analyse

Die chinesisch-russischen Energiebeziehungen: Echte Freundschaft oder geheuchelte Partnerschaft?

Von Shoichi Itoh
Dieser Artikel beleuchtet die russisch-chinesische »strategische Partnerschaft« anhand der Beziehungen beider Länder im Energiebereich. Ostsibirien und der russische Ferne Osten verfügen über noch unangetastete Öl- und Gasreserven, während Chinas Energiebedarf immer weiter anwächst. Statt zu einer klaren Vereinbarung zwischen Lieferant und Verbraucher zu kommen, verliefen Diplomatie und Verhandlungen über den Bau der Pipelines zwischen Moskau und Peking jedoch schwierig, was zum Großteil auf die russische Sorge zurückzuführen ist, das Wirtschaftswachstum Chinas zum eigenen geopolitischen Nachteil weiter anzukurbeln. Dementsprechend hat Russland den Bau von Pipelines nach China nur langsam vorangetrieben, stets begleitet vom Gefühl betonten Misstrauens. Eine Ölpipeline wird Russland bald fertig stellen, die Gaspipeline wird jedoch in absehbarer Zukunft nur auf dem Papier existieren. (…)
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