Analyse Von Jonas Grätz
Aufbauend auf einer Analyse des russischen Mediendiskurses über die Orange Revolution untersucht dieser Beitrag die Auswirkungen der Revolution auf die Strategien der russischen Elite und die Rahmung des öffentlichen Diskurses in Russland. Das Kernargument ist, dass die Revolution sowohl für die politische Elite als auch für den Diskurs in Russland ein Schlüsselerlebnis gewesen ist. Der Diskurs war dabei zweigeteilt zwischen einer primären geopolitischen Rahmung, die den Zielen der russischen Elite in der Ukraine diente, und einer weniger prominenten ordnungspolitischen Rahmung, die der russischen Öffentlichkeit Raum zur Reflexion über das eigene politische System gab. Allerdings konnte die russische Elite ihr Herrschaftssystem erfolgreich an die neuen Bedingungen anpassen und dadurch die Wirkung der Revolution als ein Identifikationsereignis für die russische Bevölkerung erfolgreich verhindern.
Zum Artikel
Analyse Von Susan Stewart
Seit Viktor Janukowitsch im Februar 2010 zum ukrainischen Präsidenten gewählt wurde, haben sich die russisch-ukrainischen Beziehungen stark intensiviert. Dabei ist Russlands Ansatz gegenüber der Ukraine durch bestimmte Muster seines Verhaltens im postsowjetischen Raum gekennzeichnet. Dieses Verhalten basiert auf einem hegemonialen Verständnis, laut dem Russland anderen Ländern seine Bedingungen auferlegt. Von daher sind die russischen Initiativen bezüglich der Ukraine nicht gleichzusetzen mit kooperativen Zügen in der neueren russischen Politik gegenüber anderen europäischen Staaten.
Zum Artikel