Analyse Von Olga Vendina
Die ethnische Immigration nach Russland folgt einer Logik, die charakteristisch für postkoloniale Staaten ist: die wesentlichen Herkunftsländer der Immigranten sind die ehemaligen sowjetischen Republiken. Doch auch China wird immer bedeutsamer. Innerhalb zweier Jahrzehnte nach dem Zerfall der Sowjetunion hat sich die Struktur der Immigration von ethnisch motivierter Immigration (Rückführung ethnischer Russen) hin zu einer ethnischen im Sinne der Zusammensetzung der Migranten verschoben. Unter den Bedingungen der neuen politischen und sozioökonomischen Realitäten ist die Beziehung der russischen Bevölkerung zu den ethnischen Immigranten durch zahlreiche Ängste beeinflusst, insbesondere in den grenznahen Regionen und Städten, die die Migranten anziehen. Ethnische Migration wird als Bedrohung der gesellschaftlichen Sicherheit wahrgenommen, was die Forderung nach einer beschränkenden und repressiven Migrationspolitik aufkommen lässt. (…)
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Analyse Von Matthew Frear
Am Vorabend der belarussischen Präsidentschaftswahlen am 19. Dezember 2010 haben sich die Beziehungen zwischen Minsk und Moskau spürbar verschlechtert. Die bekannten Energiekonflikte zwischen Russland und Belarus wurden durch einen sehr öffentlichen Informationskrieg ergänzt, der in den Medien beider Länder ausgetragen wird. Der langjährige Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, kann sich nicht mehr auf die politische Rückendeckung durch Russland verlassen; der Kreml unterstützt allerdings – soweit dies zu überschauen ist – noch keinen Gegenkandidaten.
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