Analyse Von Margarete Klein
Die russische Vollinvasion in der Ukraine hat zu einer rasanten Verbreitung von Freiwilligenformationen geführt. Zu diesen gehören »private« Söldnertruppen und Einheiten, die von Gouverneuren, Großunternehmen, Kosakengruppen oder Donbass-Veteranen finanziert oder rekrutiert werden. Diese Art der »verdeckten Mobilmachung« hat für den Kreml drei Vorteile: über die Vielzahl der Rekrutierungskanäle können Interessierte mit unterschiedlicher Motivation gezielt angeworben werden; die finanziellen Belastungen der Rekrutierung werden auf viele Schultern verteilt; und die Unzufriedenheit im Land kann gemindert werden, indem die hohe Zahl der Opfer verschleiert und eine weitere unpopuläre Runde der Zwangsmobilmachung vermieden oder zumindest erst einmal verschoben wird. Gleichzeitig sind mit der wachsenden Zahl von Gewaltstrukturen auch Risiken für das Regime verbunden, wie der gescheiterte Wagner-Aufstand eindrücklich unter Beweis gestellt hat. Danach bereitete der Kreml dem Wagner-Modell ein Ende, das auf der eigenständigen Kontrolle der Finanzmittel und Rekrutierungsprozesse sowie auf weitgehender operativer Autonomie beruhte. (…)
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Analyse Von Jean-François Ratelle, Marat Iliyasov
In diesem Beitrag wird analysiert, wie Ramsan Kadyrow Russlands Erfolge und Misserfolge im Krieg gegen die Ukraine zu seinem eigenen politischen Vorteil instrumentalisiert hat. Wir haben uns bei der Analyse auf den Telegram-Kanal »Kadyrov_95« konzentriert. Dort wurden sämtliche Beiträge von Beginn des großan- gelegten russischen Einmarsches in die Ukraine (24. Februar 2022) bis zum 16. Oktober 2023 untersucht. (…)
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