Dokumentation Von Hans-Henning Schröder
Das Verfahren gegen den Mineralölkonzern Jukos hat neben der rechtlichen auch eine politische Dimension. Es berührt unmittelbar die besonderen Beziehungen zwischen politischer Führung und Wirtschaftseliten, die sich in Russland unter Jelzin herausgebildet haben und die unter Putin nur partiell verändert worden sind. Jukos war ein expandierendes, wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen. Sein Chef, Michail Chodorkowskij, machte keinen Hehl aus seinen politischen Ambitionen. Off enbar wurde diese Entwicklung in der Präsidialadministration, in der seit einiger Zeit antiliberale Kräften an Einfl uss gewinnen, als Gefahr empfunden, und man ermutigte die Justiz, gegen den Mineralölkonzern vorzugehen.
Zum Artikel Analyse Von Jonas Grätz
Internationalisierung kann allgemein als ein Prozess beschrieben werden, bei dem Konzerne national verfügbare Vorteile wie Zugang zu natürlichen Ressourcen oder günstige Arbeitskraft mit den in einem anderen Land oder auf globalen Märkten verfügbaren Vorteilen kombinieren. Sie zielt dabei primär auf Kontrolle von Unternehmen in Drittländern, umfasst sekundär auch weichere Formen wie etwa strategische Partnerschaften. Die Internationalisierung russischer Öl- und Gaskonzerne ist dabei stark mit ihrem Verhältnis zu staatlichen Akteuren verbunden, die mittels der Vergabe von Lizenzen und anderer Mechanismen über die relativen Chancen der Konzerne im Inland entscheiden. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Motive und Möglichkeiten der russischen Konzerne bei der Internationalisierung dargestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei die drei größten russischen Konzerne Gazprom, LUKoil und Rosneft. (…)
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