Analyse Von Elfie Siegl
Seit die russischen liberalen Demokraten 2003 den Einzug ins Parlament verfehlten, ist ihre Krise offensichtlich. Die Nähe zu den Machthabern, die Kluft zwischen der liberalen politischen Elite und dem Volk, die Zersplitterung der demokratischen Bewegung, ein übersteigerter Ehrgeiz und ein Konkurrenzdenken der liberalen Führungspersonen sind Gründe dafür. Altgediente demokratische Politiker sind diskreditiert und verbraucht. Die Nachfolgegeneration ist noch zu unerfahren. Vor diesem Hintergrund könnten die Parlamentswahlen 2007 und die Präsidentenwahlen 2008 für die liberalen Demokraten in Russland existenzbedrohend werden. (…)
Zum Artikel Analyse Von Ulrich Schmid
Der russische Filmregisseur Nikita Michalkow hat kürzlich ein Manifest des »aufgeklärten Konservativismus« vorgelegt, das eine autoritäre politische Zukunftsvision entwirft. Politische Stabilität und Wirtschaftswachstum, garantiert durch eine starke Führungspersönlichkeit, stehen im Zentrum seines Entwurfs. Der Text überrascht allerdings nicht, er stellt die Summe von Michalkows nationalkonservativen, religiös verklärten Ansichten dar. Sowohl in seinen Filmen als auch in seinen politischen Äußerungen hat er sich als geistiger Führer der Nation stilisiert. Michalkows Auffassung der idealen Staatsordnung mit ihrer starken Verankerung in der kulturell und religiös geprägten Russianness liegt den Vorstellungen von Wladimir Putin nicht fern – und das macht ihre politische Bedeutung aus. (…)
Zum Artikel