Die Meinung der Ukrainer zur Sprachenfrage

Am 26. Mai 2015 beglückwünschte Präsident Petro Poroschenko die Teilnehmer und Gewinner des XV. Internationalen Petro-Jazyk-Wettbewerbs der Ukrainischen Sprache und sagte:

»In der Ukraine gab es, gibt es und wird es immer nur eine Amtssprache geben – das Ukrainische. Die Revolution der Würde und der Kampf gegen die Aggression haben gezeigt, welchen Preis wir für den Wortschwall zahlen müssen, mit dem man den ukrainischen Staat und die Nation von dieser Entscheidung abbringen wollte. Ich sage das mit Nachdruck, denn der soziale Konsens zur Sprachenfrage ist immer bemerkenswert stabil gewesen«. (<http://president.gov.ua/news/32931.html>, inoffizielle Übersetzung)

Die Ukraine-Analysen haben diese Aussage zum Anlass genommen, um die Meinung der Ukrainer über die Sprachenfrage sowohl rückblickend als auch aktuell nach Regionen gegliedert wiederzugeben.

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Analyse

Mit der Sprachenfrage auf Stimmenfang. Zur aktuellen Sprachgesetzgebung in der Ukraine

Von Matthias Guttke, Hartmut Rank
Am 10. August 2012 ist in der Ukraine das Gesetz »Über die Grundlagen der staatlichen Sprachenpolitik« in Kraft getreten. Nur wenige Monate vor den Parlamentswahlen am 28. Oktober 2012 nimmt die Sprachenfrage im politischen Diskurs viel Raum ein und lenkt von drängenden Problemen des Landes ab. Sowohl die Opposition als auch die Regierungsparteien inszenieren und instrumentalisieren den Sprachenkonflikt, um auf dem ideologischen Feld Wähler zu mobilisieren. (…)
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Analyse

Die Sprachenfrage in Kriegszeiten: Politiken um Status, Standards und Identitäten in der Ukraine

Von Laada Bilaniuk
Die Sprachensituation in der Ukraine ist widersprüchlich: Auf der einen Seite sind die meisten Menschen zweisprachig – des Ukrainischen wie des Russischen mächtig – und es ist üblich, in Unterhaltungen beide Sprachen zu verwenden; auf der anderen Seite birgt der Status der offiziellen Sprachen einigen Sprengstoff. Dieser Artikel untersucht die historischen Ursprünge dieses Widerspruchs und den Einfluss des Kriegs auf die derzeitige Sprachwahl der Menschen. Außerdem wird das Phänomen der russischsprachigen ukrainischen Patrioten – die von der russischen in die ukrainische Sprache überwechseln – untersucht sowie die ausdrucksstarke Praxis des bojovyj surzhyk, bei der nichtstandardisierte russisch-ukrainische Mischsprachen als Kampfkunst eingesetzt werden.
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