Analyse Von Serhij Korsunskyj
Die Beziehungen zwischen der Ukraine und China bergen zwar viel Potenzial, sind aber in der Realität geprägt von einfachem Handelsaustausch. Das zeigt sich auch darin, dass die ukrainische Regierung zwar wiederholt Interesse an der chinesischen Seidenstraße-Initiative bekundet hat, in den Plänen Pekings aber (im Unterschied zu den belarussischen und russischen Nachbarn) keine große Rolle spielt. Dennoch entwickelt sich China aktuell zu einem der größten Handelspartner der Ukraine, insbesondere in der Landwirtschaft. Es ist zu erwarten, dass der neue ukrainische Präsident und die neue Regierung vor allem aus wirtschaftlichem Interesse die politischen Kontakte zur Führung Chinas ausbauen werden. Mögliche Felder weiterer Zusammenarbeit liegen vor allem in den Bereichen Häfen, Straßenbau, Telekommunikation, Landwirtschaft und Energie.
Zum Artikel Dokumentation Von Andrian Prokip
Im ersten Quartal 2021 war die Ukraine ein Epizentrum sanktionspolitischer Maßnahmen. Die USA verhängten Sanktionen gegen ukrainische Parlamentsabgeordnete, denen Versuche, die US-Wahlen 2020 zu beeinflussen, zur Last gelegt werden, sowie gegen den Oligarchen Ihor Kolomojskyj; die russische Regierung verlängerte ihre Liste der mit Sanktionen belegten ukrainischen Unternehmen. Die ukrainische Regierung verhängte Sanktionen gegen ukrainische Staatsbürger, vor allem prorussische Oppositionspolitiker und deren Familien, außerdem gegen die chinesischen Investoren, die das Unternehmen Motor Sitsch gekauft haben – einen Produzenten von Flugzeug- und Hubschraubermotoren, der für die Ukraine verteidigungspolitisch von strategischer Bedeutung ist. Das politische Gesamtbild in der Ukraine war von einer neuen – der bislang schlimmsten – Covid-19-Welle und dem langsamen Anlaufen eines Impfprogramms geprägt.
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