Analyse Von Bogdan Bondarchuk
Der Beitrag behandelt die Verbindung von Musik und Krieg während der großangelegten russischen Invasion. Er verdeutlicht, wie dramatisch der Krieg die Musik in der Ukraine veränderte. Sie ist politischer und realitätsnäher geworden und weniger metaphorisch. Der erste Abschnitt behandelt die musikalischen Reaktionen auf den Schock in den ersten Monaten der großangelegten Invasion. Der zweite Abschnitt knüpft chronologisch daran an und beschreibt die Anpassung an die neue Kriegsrealität. (…)
Zum Artikel Analyse Von Alexander Chertenko
In der ukrainischen Literatur nach 2014 spielt der Krieg im Donbas eine formative Rolle. Die einschlägigen literarischen Texte, die im Land bis heute eine hohe Konjunktur genießen, zeigen den umkämpften Donbas bzw. die ganze Süd- und Ostukraine in Anlehnung an den orientalisierenden Diskurs der 1990–2000er-Jahre als eine kulturell unterlegene, »feindliche« Region und die militärische Auseinandersetzung als Folge eines »clash of civilizations«. Diese Deutung verleiht dem »literarisch« ausgetragenen Krieg im Donbas die Züge einer Kolonisierung, die als Teil des antikolonialen Kampfes gegen Russland imaginiert wird.
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