Analyse Von Volodymyr Fesenko
Die Frage von Verhandlungen zur Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine stellte sich bereits in den ersten Tagen der großangelegten Invasion, erledigte sich jedoch kurz darauf, als die beträchtlichen russischen Kriegsverbrechen bekannt wurden. Zweieinhalb Jahre später sehen die Ukraine und Russland keinen Spielraum für Verhandlungen zur Beendigung der Kampfhandlungen, und zwar trotz der düsteren Aussicht auf einen langwierigen Abnutzungskrieg und ungeachtet der internationalen Diskussion über Verhandlungen und der Forderungen danach. Paradoxerweise erscheint die Möglichkeit, den Krieg durch Verhandlungen zu beenden umso problematischer, je länger der Krieg andauert. Der einzige realistische Kompromiss wäre, sich auf einen Waffenstillstand zu einigen und sämtliche Kriegsgefangenen freizulassen (auszutauschen). Das größte Manko eines Waffenstillstandes besteht jedoch darin, dass dieser kein Friedensabkommen wäre, sondern nur eine Waffenruhe oder ein »Einfrieren« des Kriegs. (…)
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