Von Elise Luckfiel
Zusammenfassung
Die Zivilgesellschaft in der Ukraine wurde lange als schwach und marginalisiert wahrgenommen. Erst die Massenproteste im Winter 2004 zeigten das erhebliche Protestpotential der ukrainischen Bevölkerung. Doch bereits in den 1990er Jahren hat es einen NGO-Boom gegeben. Der Großteil dieser Organisationen ist aller- dings wieder in der Passivität verschwunden. Die tagtägliche Arbeit von ukrainischen Nichtregierungsorgani- sationen (NGOs) ist beschwerlich. Die staatlichen Rahmenbedingungen haben sich zwar seit 2004 verbessert, anhaltende Probleme sind jedoch die inadäquate Finanzierung und Unterstützung von Seiten des Staates. In diese Lücke stoßen ausländische Geberorganisationen. Die oftmals langfristige Finanzierung durch diese Ak- teure hat neben den zweifelsohne positiven Effekten auch negative Auswirkungen, wie beispielsweise eine ein- seitige Abhängigkeit der Organisationen und die Entstehung eines künstlich geschaffenen NGO-Sektors.