Kirgistan in der sozioökonomischen Dauerkrise – Wer ist »schuld«?

Von Nur Omarow

Zusammenfassung
Kirgistan befindet sich in einer sich ständig verschärfenden sozioökonomischen Dauerkrise. Energieknappheit macht der Bevölkerung das Leben schwer und behindert die sowieso schon schwache Wirtschaft des Landes. Zusätzlich ist die Lebensmittelversorgung nicht sichergestellt und indirekte Auswirkungen der globalen Finanzkrise drohen das Land noch tiefer in die Abwärtsspirale zu ziehen. Auch unter Berücksichtigung der schlechten Ausgangsbedingungen des kleinen, rohstoffarmen und schwach industrialisierten Landes sieht der Autor die Ursachen vor allem in Fehlern der Regierung, der Verfolgung falscher Entwicklungsmodelle, dem Fehlen einer stimmigen Wirtschaftsstrategie und wirklich durchgreifender Maßnahmen.

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Analyse

Weder Fluch noch Segen – Die politischen Herausforderungen des Erdölbooms in Kasachstan

Von Andreas Heinrich, Heiko Pleines
In der Forschung der letzten zwanzig Jahre hat sich der Gedanke durchgesetzt, dass Ressourcenreichtum eher ein Fluch als ein Segen für die Entwicklung von Staaten sei. Der folgende Beitrag diskutiert am Beispiel Kasachstans die durch den Ölboom hervorgerufenen politischen Herausforderungen, insbesondere die Regulierung ausländischer Direktinvestitionen, die Rolle staatlicher Energieunternehmen und die Verwaltung der Einnahmen aus den Rohstoffexporten. Die Analyse zeigt, dass einige Herausforderungen technokratischen Charakters durchaus angemessen bewältigt wurden. Zentrales Ergebnis ist aber, dass die politische Führung gar nicht an einer gemeinwohlorientierten Nutzung des Ölbooms interessiert ist. Vielmehr hat sie die Ressourcen sehr effektiv genutzt, um weitreichende und tragfähige Patronagenetzwerke zu entwickeln, die in der Lage sind, die politische Stabilität in ihrem Sinne aufrechtzuerhalten. (…)
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Analyse

Rechtsunsicherheit zulasten von Wirtschaft und Natur. Die Regulierung der Nutzung von Energieressourcen des Kaspischen Meeres und ihre grenzüberschreitende Umweltverträglichkeit

Von Daria Boklan, Barbara Janusz-Pawletta
Der Energiereichtum am und im Kaspischen Meer bildet eine wichtige Grundlage für das wirtschaftliche Wohlergehen seiner fünf Anliegerstaaten. Die Entwicklung wird aber seit zwanzig Jahren behindert durch den ungeregelten Rechtsstatus des Gewässers, zum Schaden der Wirtschaft, aber auch der Umwelt. Bislang ist es nicht gelungen, umfassende multilaterale Verträge zu schließen, stattdessen sind aber bilaterale Abkommen und die erfolgreiche Regelung von Einzelfragen zu beobachten. Dies sind Hoffnungszeichen für eine Regelung der (grenzüberschreitenden) Umweltprobleme, eine wirkliche Lösung steht aber noch aus.
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